5.Mose 16,11.14-15

April 12

Heutige Bibellese:

5.Mose 16,1-17,20 / Lukas 15,1-32 / Psalm 83,1-19 / Sprüche 12,25


Israel war eine sehr feierfreudige Nation. Zwei der Feste des HERRN dauerten gleich eine ganze Woche: das Fest der ungesäuerten Brote (das dem Passahfest folgte) und das Laubhüttenfest (3.Mo 23,6.34). Abgesehen vom Versöhnungstag, bei dem man sich wegen der Sünden durch Fasten demütigte (3.Mo 23,32), waren die Feste fröhliche Zusammenkünfte (vgl. V.11.14-15). Hochzeiten waren ebenfalls sehr fröhliche Feste mit Essen und Trinken, Gesängen und Tanzspielen, die bis zu 7 Tage dauern konnten. Selbst die Übergabe des Zehnten sollte gemäß 14,26 „gefeiert“ werden. Man durfte sich bei diesem Anlass alles kaufen, was man begehrte – Vieh und sogar alkoholische Getränke, um sich mit der Familie vor dem HERRN zu freuen!

Freuen wir Christen, das neutestamentliche Volk Gottes, uns noch vor dem Herrn oder ist uns diese alttestamentliche Freude abhanden gekommen? Darf unsere Freude nur noch „geistlich“ sein, weil wir uns „allezeit im Herrn“ freuen sollen (Phil 4,4)? Natürlich ist das Wissen um die Errettung und das ewige Leben ein starker Trost, der auch dann noch Grund zur Freude gibt, wenn die äußeren Umstände dagegen sprechen. Aber wenn der Herr uns materielle „Erträge“ schenkt, dann dürfen wir diese auch dazu benutzen, uns zu erfreuen (natürlich nur mit Dingen, die dem HERRN kein Gräuel sind, denn man sollte sich ja vor dem HERRN freuen, V.11). Christsein ist keine freudlose Angelegenheit – genau das war der Trugschluss des zweiten Sohnes im Gleichnis vom verlorenen Sohn:

Er [der zweite Sohn] sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten; und mir hast du niemals ein Böckchen gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre; [...] Er aber sprach zu ihm: Kind, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist dein. (Lk 15,29.31)

Es ist sicher kein Zufall, dass das erste Wunder, das Jesus tat, darin bestand, bei der Hochzeit zu Kana Wasser zu Wein zu verwandeln, damit die Freude des Hochzeitsfestes nicht vorzeitig aufhörte. Jesus kam nicht nur, um Kranke zu heilen und Not zu lindern, sondern um völlige Freude zu geben (Joh 15,11)! Haben wir Jesu Freude in uns? Kommen wir mit Freude zu Gott (im Gebet, Gottesdienst usw.)?


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