1.Mose 42

Jan 20

Heutige Bibellese:

1.Mose 41,17-42,38 / Matthäus 13,24-46 / Psalm 18,17-32 / Sprüche 4,1-9


Josefs Brüder brachen erst dann nach Ägypten auf, als sie sich gar nicht mehr anders zu helfen wussten. Es ist schade, dass viele Menschen erst dann zu Gott kommen, wenn ihnen nichts anderes mehr hilft. Doch Gott lässt sich auch von denen finden, die aus solch selbstsüchtigen Motiven zu ihm kommen.

Als Josef seine Brüder sah, wie sie sich vor ihm niederbeugten, erinnerte er sich an seine Träume (V.6.9). Er hätte sich ihnen gleich zu erkennen geben können – doch er erkannte, dass zuvor eine gründliche Wiederherstellung der Brüder erfolgen musste. Sie mussten das Unrecht ihrer Taten erkennen, zugeben und bereuen. Ihre Herzen mussten auf die Probe gestellt werden. Deshalb sprach Josef hart mit ihnen, obwohl er seine Liebe vermutlich am liebsten sofort dadurch ausgedrückt hätte, dass er sich zu erkennen gab und sie umarmte.

Er beschuldigte sie, Kundschafter zu sein, die das Land ausspähten, setzte sie drei Tage gefangen und ließ Simeon vor ihren Augen fesseln – so wie sie einst Josef gebunden und verkauft hatten (V.9.17.24). Sofort erinnerten sie sich an die Schuld, die sie damals auf sich geladen hatten (V.21).

Und wenn sie in Fesseln geschlagen, in Stricken des Elends gefangen sind, dann zeigt er ihnen ihr Tun und ihre Vergehen, dass sie sich überheblich gebärdeten [...] (Hiob 36,8-9)

Der nächste Schrecken überfiel sie, als sie sahen, dass ihnen das Geld für das Getreide wiedergegeben worden war (V.28). Und dies war noch nicht der letzte Akt ihrer Zurechtbringung. Auch Petrus musste sich nach seiner Verleugnung dreimal vom Herrn fragen lassen, ob er ihn lieb habe (Joh 21,15-19). Gottes Wege der Erziehung und Zurechtbringung sind nicht leicht, aber nötig, damit wir uns selbst erkennen und zur kompromisslosen Nachfolge und einem „ungeteilten Anhangen“ an den Herrn fähig werden (Joh 21,19; 1.Kor 7,35 Elb).


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