1.Timotheus 5,17-20

Nov 19

Heutige Bibellese:

Hesekiel 39,1-40,27 / 1.Timotheus 5,1-25 / Psalm 118,1-18 / Sprüche 28,1


Die Ältesten, die ihre Aufgabe als Vorsteher der Gemeinde gut ausführen, sollen dafür doppelter Ehre teilhaftig werden und zwar besonders diejenigen, die „in Wort und Lehre“ arbeiten (V.17). Gottes Wort und gute Lehre sind die wichtigste „Nahrung“ eines Christen. Deshalb sollen gerade diejenigen, die diese „Speise“ verantwortungsvoll austeilen, besonders geehrt werden. „Ehre“ hat hier nichts mit Verehrung zu tun, sondern mit materieller Unterstützung, wie V.18 zeigt. Wenn die Ältesten für ihren Dienst ganz oder teilweise auf andere Erwerbstätigkeit verzichten, soll die Gemeinde, die davon profitiert, dies belohnen. Interessant ist, dass nur das erste Schriftzitat im AT zu finden ist (5.Mo 25,4), das zweite dagegen im NT (Lk 10,7). Als Paulus diesen Brief schrieb, muss das Lukasevangelium also schon geschrieben und von ihm genauso als „Schrift“ anerkannt worden sein wie das AT!

Von Ältesten wird hier im Plural gesprochen, d.h. es wird vorausgesetzt, dass es nicht nur einen Ältesten gibt. Das NT kennt keine Gemeinde mit nur einem Ältesten (einem hauptamtlichen Pastor), der für alles verantwortlich ist!

Gegen einen Ältesten sollte entsprechend alttestamentlichem Recht (5.Mo 19,15) nur dann Klage angenommen werden, wenn es mehrere Zeugen dafür gab. Dadurch werden die Träger dieses wichtigen Amtes vor falschen Beschuldigungen (aus Neid oder Rache wegen Zurechtweisungen) geschützt. Wenn dagegen Sünde vorlag, musste der Älteste nicht im Verborgenen (wie bei anderen laut Mt 18,15-16), sondern öffentlich zurechtgewiesen werden (V.20; vgl. Gal 2,14). Älteste sind Vorbildpersonen. Deshalb muss ihre Sünde öffentlich bloßgestellt werden, damit diese nicht von anderen nachgeahmt wird.


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