Apostelgeschichte 16,1-15

Juli 07

Heutige Bibellese:

1.Könige 20,22-21,29 / Apostelgeschichte 15,36-16,15 / Psalm 5,1-13 / Sprüche 18,19


Zu Beginn seiner zweiten Missionsreise kam Paulus nach Lystra, d.h. an den Ort, in dem er bei seiner ersten Reise gesteinigt worden war (14,19). Hier fand er einen Jünger namens Timotheus, den er mitnahm und der ihm später eine wertvolle Hilfe wurde. Der Ort des Leidens wurde für Paulus zu einer Quelle großer Tröstung. Wir sollten nicht entmutigt werden, wenn wir negative Erfahrungen mit bestimmten Personen oder an bestimmten Orten gemacht haben. Gott kann das Blatt zum Guten wenden!

Es ist interessant zu lesen, wie Paulus nach Europa geführt wurde. Einmal wurde er vom Geist verhindert (V.6), ein andermal erlaubte der Geist es nicht (vielleicht ein Hinweis auf eine mehr indirekte Führung durch die Umstände; V.7). Und schließlich erhielt er in einem Gesicht den entscheidenden Impuls (V.9-10). Gott führt also auf sehr unterschiedliche und abwechslungsreiche Art, manchmal negativ, manchmal positiv.

Philippi war eine Kolonie, d.h. eine Stadt mit römischem Bürgerrecht, in der z. T. ausgediente Soldaten angesiedelt waren. Vermutlich war der römische Bevölkerungsanteil entsprechend hoch und der jüdische entsprechend niedrig. So gab es keine Synagoge, sondern lediglich eine Gebetsstätte am Fluss, wo sich Frauen trafen. Kein sehr verheißungsvoller Ort, um die Evangelisation Europas zu beginnen. Doch Paulus verachtete diese bescheidene Gelegenheit nicht – und der Herr gab seinen Segen dazu. Die Purpurkrämerin Lydia öffnete Jesus ihr Herz und kam mit ihrem ganzen Haus zum Glauben (V.14). In Philippi entstand eine lebendige Gemeinde, durch die Paulus selbst mehrfach unterstützt und ermutigt wurde (vgl. Philipperbrief, besonders Phil 4,10-20).


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