Galater 6,1-18

Juli 06

Heutige Bibellese:

1.Könige 19,1-20,21 / Galater 6,1-18 / Psalm 4,1-9 / Sprüche 18,16-18


Ein wahrer Christ sollte nach dem Geist leben (5,25). Dennoch kann es vorkommen, dass jemand von einem Fehltritt übereilt wird und wieder zurechtgebracht werden muss. Dies soll durch geistliche Menschen geschehen, die den Heiligen Geist haben, der von der „Sanftmut und Milde Christi“ (2.Kor 10,1; vgl. Mt 11,29) geprägt ist (vgl. „Geist der Sanftmut, V.1).

Das Zurechtbringen ist eine Aufgabe derjenigen, die durch den Geist wandeln (5,25). Doch die Verpflichtungen beginnen schon viel früher, nämlich damit, die Lasten der anderen zu tragen (V.2). Wenn wir Probleme, Sorgen, Anfechtungen, Versuchungen usw. gemeinsam tragen, durchstehen und zu lösen versuchen, lässt sich mancher Fehltritt im Vorfeld vermeiden (obwohl natürlich nicht jede Last zu einem Fehltritt führt)!

Die Galater wollten das Gesetz halten – hier hatten sie ein Gesetz, das zu halten sich wirklich lohnt: das Gesetz Christi! Es stimmt mit dem neuen Gebot überein, das Jesus gegeben hat: einander zu lieben, wie Christus uns geliebt hat (Joh 13,34). Die Liebe lässt den Nächsten mit seinen Lasten nicht allein. Durch Liebe wird unser Glaube wirksam und erhält Kraft (5,6).

Doch warum fällt es uns oft so schwer, die Lasten der anderen zu tragen? Halten wir uns für zu wichtig und bedeutend, um uns mit den Lasten anderer abzugeben? Wer so denkt, betrügt sich selbst (V.3). Selbst Christus war sich nicht zu schade, unsere Sündenlast zu tragen!

Wenn wir in Vers 5 lesen, dass jeder seine eigene Bürde (ELB: Last) tragen wird, so ist das kein Widerspruch zu V.2 (gegenseitiges Lastentragen). In Vers 5 geht es um die persönliche Verantwortung, die jeder Mensch vor Gott hat. Jeder wird gemäß seiner Stellung und seines eigenen Werkes von Gott gerichtet werden (vgl. V.4).


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