Offenbarung 16,1-11

Dez 24

Heutige Bibellese:

Nehemia 1,1-3,13 / Offenbarung 16,1-21 / Psalm 143,1-12 / Sprüche 30,17


Die Engel erhalten den Befehl, die Schalen des Grimmes Gottes auf die Erde auszugießen. Damit wird der Grimm Gottes vollendet werden (15,1). Schalen kann man schnell auf einmal leeren, und so wird vermutlich auch die Ausführung dieser letzten Gerichte keine lange Zeit in Anspruch nehmen.

Die ersten vier Schalengerichte zeigen große Ähnlichkeit mit den vier Posaunengerichten in Kap. 8, sind aber noch schrecklicher. Und während in Kap. 8 die Gerichte auf den „dritten Teil“ (vermutlich das Römische Reich) beschränkt waren, treffen sie hier die ganze Erde. Vier Bereiche sind jeweils von den Plagen betroffen: Erde, Meer, Wasserquellen, Sonne. Es sind die gleichen Bereiche, die in 14,7 als von Gott geschaffen vorgestellt werden. Hier sind sie Gegenstand seiner Gerichte.

Die Menschen (hauptsächlich des Römischen Reiches) haben Gott verlassen und stattdessen das Bild des Tieres angebetet. Nun ernten sie die Frucht ihres Abfalls und werden mit Geschwüren gequält (vgl. 2.Mo 9,10-11; 5.Mo 28,27.35). Es ist gut vorstellbar, dass die Plagen in diesem Kapitel symbolisch zu verstehen sind, so dass die Geschwüre für ein (nicht weniger schmerzhaftes) moralisches, geistliches Übel stehen.

Die Sonne (V.9) könnte ein Symbol für einen großen irdischen Machthaber sein. Er steht im Gegensatz zum Herrn Jesus, der Sonne der Gerechtigkeit (Mal 3,20). Die Menschen vertrauen auf die falsche Sonne und werden nun von ihrer Hitze versengt – und lästern Gott immer noch!

Ein großer Tyrann ist das Tier. Die fünfte Schale trifft seinen Thron, was zur Verfinsterung seines Reiches führt. Erstmals wird deutlich, dass die Macht des Tieres nicht unbegrenzt und unerreichbar ist (vgl. 13,4). Doch anstatt nun Gott die Ehre zu geben, lästern die Menschen weiter und leiden Qualen (V.10-11).


Nächster Tag Vorheriger Tag