Esra 7; 8,1-20

Dez 21

Heutige Bibellese:

Esra 7,1-8,20 / Offenbarung 13,1-18 / Psalm 140,1-14 / Sprüche 30,10


Esras Gesetzestreue (7,10) führte dazu, dass er beim persischen König ein hohes Ansehen genoss. Der König gewährte ihm den Wunsch, nach Jerusalem zurückzukehren (V.6), vertraute ihm das Silber und Gold an, dass er und seine Berater für den Gottesdienst in Jerusalem gespendet hatten (V.15) sowie die Geräte dafür (V.19). Außerdem sollte er aus dem königlichen Schatzhaus weitere Zuwendungen für das „Haus des Gottes des Himmels“ erhalten (V.20-23). Wäre Esra nicht ein gutes Zeugnis am königlichen Hof gewesen, hätten der König und seine Berater dem „Gott des Himmel“ diese Spende wohl kaum gemacht. Vertrauenswürdig zu sein und vor der staatlichen oder beruflichen Obrigkeit einen guten Ruf zu haben, gehört auch zu den Pflichten eines jeden Christen:

Ordnet euch aller menschlichen Einrichtung unter um des Herrn willen: sei es dem König als Oberherrn oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lob derer, die Gutes tun! (1.Pt 2,13-14)

In 8,1-14 findet man eine Liste derer, die mit Esra zurückkehrten. Die meisten hatten verwandtschaftliche Beziehung zu denen, die ca. 80 Jahre zuvor mit Serubbabel zurückgekehrt waren. Denn viele Familiennamen sind mit den in Kap. 2 genannten identisch.

Als Esra die Rückkehrwilligen am Fluss, der nach Ahwa fließt (vermutlich ein Nebenarm des Euphrat), versammelt hatte, stellte er fest, dass keine Leviten dabei waren (V.15).

Esra war allerdings nicht gewillt, ohne Leviten zurückzukehren. Er hatte sich ja vorgenommen, Israel das Gesetz des HERRN zu lehren, und dazu benötigte er die Unterstützung der Leviten (7,10; 5.Mo 33,10). Außerdem waren sie für den Dienst am Haus Gottes notwendig. Deshalb sandte er 11 Boten und den Vorsteher Iddo in die Ortschaft Kasifja. Sie konnten 38 Leviten und 220 Tempeldiener motivieren mitzukommen.

Bereits bei der ersten Rückkehr unter Serubbabel (Kap. 2) war die Zahl der Leviten äußerst gering: 733 von 49.697, d.h. unter 1,5%. Scheinbar hatten gerade die Leviten sich zu sehr an die Vorzüge und Bequemlichkeiten irdischer Dinge gewöhnt und waren nicht bereit, ihrer „heiligen Berufung“ nachzukommen. Ein Leben in der Absonderung für Gott („Heiligung“) ist eine große Herausforderung. Den Leviten stand in Israel kein Erbteil (Grundbesitz) zu und ihr Einkommen hing von der Spendenfreudigkeit des Volkes ab (das die Zehnten nicht immer gewissenhaft gab; vgl. Neh 13,10).

Sind wir bereit, dem Herrn zu folgen und zu gehorchen, wenn er uns ruft – selbst wenn wir dafür auf manche Freiheiten und irdische Annehmlichkeiten verzichten müssen?


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