Offenbarung 8,6-13
Heutige Bibellese:
Sacharja 14,1-21 / Offenbarung 8,1-13 / Psalm 135,1-21 / Sprüche 29,24-25
Zwölfmal wird in diesen Versen erwähnt, dass nur der „dritte Teil” von den Gerichten betroffen sein wird. Mit diesem dritten Teil scheint das „christliche“ Westeuropa gemeint zu sein, wie man aus Off 12,4 schließen kann. Dort erfahren wir, dass der Schwanz des Drachen den „dritten Teil“ der Sterne bei seinem Fall vom Himmel mitzieht und auf die Erde wirft. Da der Drache Kennzeichen des wiederhergestellten Römischen Reiches trägt, ist es naheliegend, auch hier bei dem dritten Teil an das Gebiet dieses Reiches zu denken. Mit Sternen sind vor allem hochstehende geistliche Autoritäten gemeint, deren Aufgabe darin besteht, geistliches Licht zu verbreiten. Doch der Drache wird diese geistlichen Führer des ehemals christlichen Europas zu Fall bringen und selbst die Macht übernehmen.
Zunächst ergießt sich das Gericht über die Bäume (stolze Mächte, Hes 3,3-9; Dan 4,4-27) und das grüne Gras (Wohlstand, Sach 10,1). Hagel ist ein Zeichen des aus dem Himmel kommenden Gerichts (Jes 28,2.17; Hes 39,22), Feuer betont den verzehrenden Charakter des Gerichts (20,10.14-15; Jes 33,14). Das Blut symbolisiert (moralischen) Tod.
Der große Berg, der ins Meer stürzt, stellt eine große Weltmacht dar (6,14; Jes 2,2; Dan 2,35). Diese kann nicht mit dem gerade erst wiedererstandenen Römischen Reich identisch sein, auch nicht mit dem König des Nordens (Dan 11,40-45). Manchmal wurde dabei schon an die USA gedacht. Jedenfalls hat der Fall dieser Weltmacht auch Auswirkungen auf das Römische Reich. „Schiffe“ werden zerstört, was an Handelsbeziehungen und Kommunikation denken lässt.
Dass der dritte Teil von Sonne, Mond und Sternen verfinstert wird, deutet auf den Fall der Führer in Europa hin, was dazu führt, das man sich dem Alleinherrscher (vgl. Kap. 13) unterwirft.