Sacharja 12

Dez 15

Heutige Bibellese:

Sacharja 12,1-13,9 / Offenbarung 7,1-17 / Psalm 134,1-3 / Sprüche 29,23


Mit Kapitel 12 beginnt die letzte Weissagung. Bis auf 13,7 sind alle vorhergesagten Ereignisse noch zukünftig und stehen mit dem zweiten Kommen Christi in Verbindung. (Zuvor wurde in Kap. 11 die Ablehnung des guten Hirten beschrieben, d.h. die Verwerfung Jesu bei seinem ersten Kommen.) In Kapitel 12 wird die Vernichtung der heidnischen Weltmächte, die sich dem Aufbau des messianischen Königreiches widersetzen, beschrieben (V.1-9) und anschließend die Erneuerung Israels in religiöser Hinsicht (ab V.10).

Zu Beginn der Weissagung wird der HERR als der Schöpfer von Himmel und Erde vorgestellt und als derjenige, der den Geist im Innern des Menschen bildet (V.1). Im Gegensatz zu den Tieren besitzt der Mensch nicht nur eine Seele, sondern auch einen Geist und ist dadurch eine „lebende Seele“ (1.Mo 2,7). Doch durch den Sündenfall hat der Mensch viel von seiner Lebendigkeit eingebüßt (vgl. 1.Mo 3,19). Seit Adam herrscht der Tod in der Schöpfung, doch Jesus Christus wurde zu einem lebendig machenden Geist (1.Kor 15,45) – jeder, der an ihn glaubt, wird mit dem Heiligen Geist versiegelt (Eph 1,13) und hat dadurch die Gewissheit, nach dem Tod zu ewigem Leben erweckt zu werden (Röm 8,11).

Auch Israel, das zur Zeit als Nation noch geistlich tot ist, wird in der Zukunft durch die Ausgießung des Geistes Gottes „wiederbelebt“ werden (V.10).

Bis heute glaubt die Mehrheit der Juden nicht, dass Jesus Christus der im AT verheißene Messias ist. Ein Rabbi sagte einmal, dass man beim Kommen des Messias erkennen wird, ob das Christentum oder das Judentum die wahre Religion ist, nämlich daran, ob der Messias schon einmal dagewesen ist. Das entspricht genau der Aussage von Sach 12,10: Wenn Jesus wiederkommt, werden die Juden anhand der Wundmale Jesu, die durch die Kreuzigung entstanden (vgl. Joh 20,20; Off 1,7), erkennen, dass das Christentum die wahre Religion ist. Sie werden über ihren Irrtum bitter weinen – wie man bitter über den Erstgeborenen weint.

Und wieder sagt eine andere Schrift: „Sie werden den anschauen, den sie durchstochen haben.“ (Joh 19,37)

Die Ausgießung des Geistes über Israel wird nach den Kämpfen gegen die Feinde Israels stattfinden und vor Beginn des Tausendjährigen Reiches (vgl. Hes 39,39). Hesekiel erwähnt nur die Ausgießung des Geistes über Israel. Joel 3,1-2 zeigt dagegen, dass der Geist über alles Fleisch kommen wird – und jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, errettet werden wird (Joe 3,5; Apg 2,21; Röm 10,3). Voraussetzung für diese Geistausgießung ist die Entrückung der Gemeinde. Denn seit Pfingsten ist der Heilige Geist bereits auf der Erde: in der Gemeinde – und das solange, bis diese entrückt wird!

Vers 8 enthält auch eine sehr gewaltige Aussage: Am Ende der Zeit wird das Haus Davids wie Gott sein, wie der Engel des HERRN vor ihnen her. Diese Aussage erinnert stark an Jesus Christus, der ein Nachkomme Davids war und bei seinem Wiederkommen den Thron Davids bekommen wird (Lk 1,32). Jesus Christus ist Gott und er ist derjenige, der bereits zu alttestamentlicher Zeit in der Gestalt des Engels des HERRN erschienen ist. Insbesondere bewahrte dieser Engel Israel auf dem Weg durch die Wüste und führte es in das verheißene Land (2.Mo 23,20).


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