Sacharja 9,9

Dez 13

Heutige Bibellese:

Sacharja 9,1-17 / Offenbarung 5,1-14 / Psalm 132,1-18 / Sprüche 29,19-20


Der letzte große Teil des Buches Sacharja (Kap. 9-14) besteht aus zwei Weissagungen, die jeweils mit den Worten „Ausspruch, Wort des HERRN“ eingeleitet werden (V.1; 12,1). Der erste Abschnitt (9-11) bezieht sich überwiegend auf das erste Kommen Christi und seine Ablehnung, der zweite Abschnitt (12-14) auf das zweite Kommen des Messias und endet mit dessen Höhepunkt, dem Tausendjährigen Reich. In beiden Weissagungen findet man Entsprechungen zu den acht Visionen im ersten Teil des Buches Sacharja (was gleichzeitig die Einheit des Buches beweist).

So hat z.B. die erste Vision über den künftigen Wohlstand Israels und Jerusalems in 1,7-17 Entsprechungen in Kapitel 10,6-9 der ersten Weissagung und Kapitel 12,6-8 der zweiten Weissagung. Die Vision der Vernichtung der Völker (2,1-4) wird in 9,1-8 sowie 12,1-6 und 14,1-3 aufgegriffen. Die Vision vom göttlichen Schutz und der Erhöhung Jerusalems (2,5-17) werden in 9,8-17 und 12,8-9 sowie 14,4-11 näher erläutert. Auch die Vision der geistlichen Reinigung Israels (Kap. 3) wird in 10,2-3 und in 12,10-14; 13,1-6.9 und 14,8 weiter ausgeführt. Und die Vision über die Kraft Gottes, mit der Israel erfüllt wird (Kap.4), wird in 10,1-7 und 12,3.6.8; 13,1 erklärt. Das Gericht über die Sünder (5,1-4) wird in Kapitel 11 und in 13,8-9 bestätigt. Die Vision von der Entfernung der Sünde aus dem Land Israel (5,5-11) führt zur Heiligkeit Jerusalems und Judas (14,20-21). Die Vision über Gottes Gericht und seine Herrschaft über die ganze Welt (6,1-8) spiegelt sich in 14,9.16-19 wider.

Alle vier Evangelien berichten, dass Jesus am Palmsonntag auf einem Eselsfüllen in Jerusalem einzog. Matthäus berichtet, dass auch die Eselin dabei war, während aus den anderen Evangelien klar hervorgeht, dass Jesus (wie vorhergesagt) auf dem Füllen ritt. Auch unter den Juden gibt es keine Zweifel, dass Vers 9 sich auf den Messias bezieht (obwohl die meisten leugnen, dass Jesus der Messias ist). Rabbi Elieser sagt in einer Anmerkung zu V.9: „Dies ist der Esel, den unser Vater Abraham sattelte, als er mit Isaak, seinem Sohn, zum Opfergang aufbrach. Dies ist der Esel, auf dem unser Lehrer Mose ritt, als er nach Ägypten zog, wie gesagt wird: ‚Mose ... ließ sie auf dem Esel reiten’ (2.Mo 4,20). Dies ist der Esel, auf dem der Sohn Davids reiten wird.“ Der große jüdische Exeget Raschi sagt: „Es ist unmöglich, dies auf jemand anders als den Messiaskönig hin auszulegen.“

Matthäus und Johannes zitieren in ihren Evangelien aus Sach 9,9 (Mt 21,5; Joh 12,15). Dabei lassen beide die Worte „gerecht und siegreich ist er“ aus. Matthäus erwähnt lediglich, dass der König sanftmütig sei. Das steht in guter Übereinstimmung mit dem ersten Kommen Jesu. Seine Sanftmut wird in seinem Leben vielfach sichtbar (vgl. Mt 11,29). Doch ein Sieger über die Feinde Israels und ein gerechter Richter und Herrscher über die Erde wird er erst bei seinem zweiten Kommen (auf dem weißen Pferd; Off 19,11) sein. Da diese Erfüllung also noch aussteht, hat der Heilige Geist diese Charakterisierung des Messias nicht in die Evangelien aufnehmen lassen.

In Jerusalem ist Jesus vor fast 2000 Jahren eingezogen. Aber ist er auch in Ihr Herz eingezogen? Haben Sie ihm die Tür geöffnet und Ihm Platz in Ihrem Herzen gegeben?


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