2.Samuel 18,9.18

Juni 13

Heutige Bibellese:

2.Samuel 18,1-19,9 / Apostelgeschichte 9,1-25 / Psalm 131,1-3 / Sprüche 17,4-5


Saul und Absalom hatten einige Gemeinsamkeiten. Beide fallen durch überragende Schönheit auf. Auch David war schön (1.Sam 17,42), aber von ausgewogener Schönheit, ohne dass ein Merkmal besonders hervorstach. Bei Saul fiel vor allem seine Größe auf – er war einen Kopf größer als alles Volk (1.Sam 9,2)! Doch als er Goliath begegnete, der größer war als er selbst, nutzte ihm seine Größe nichts mehr. Das Problem war größer als seine natürlichen Fähigkeiten. Da musste ein Mann des Glaubens ans Werk – David!

Bei Absalom stach nicht dessen Größe, sondern dessen Haarpracht hervor (14,25-26). Und genau die wurde ihm im Kampf zum Verhängnis (V.9; die Bibel berichtet lediglich, dass Absaloms Kopf sich in der Terebinthe verfing; der antike Schriftsteller Josephus schreibt dagegen, dass sein Haar sich in der Terebinthe verstrickte)!

Wenn wir dies auf geistliche Gaben anwenden, dann müssen wir feststellen, dass wir diese nicht in der Ausgewogenheit eines Davids oder Jesus besitzen. Kein Mensch besitzt alle Geistesgaben, sondern meistens nur einige. Natürlich sollen wir diese Geistesgaben auch benutzen, so dass sie sichtbar werden und „hervorstechen“. Dabei sollten wir aber darauf aufpassen, dass andere Bereiche, die nicht unseren Begabungen entsprechen, nicht zu kurz kommen (z.B. hat nicht jeder die Gabe eines Evangelisten, dennoch soll jeder Glaubende stets bereit sein, anderen das Evangelium zu erklären und von seiner Hoffnung zu erzählen; 1.Pt 3,15). Auch muss man aufpassen, dass man sich auf seine Gaben nichts einbildet und sie unabhängig von Gott benutzt. Sonst wird es einem wie Saul ergehen, dass plötzlich ein Problem kommt, das „zu groß“ ist, weil es nur mit Gottes Hilfe gelöst werden kann.

Saul und Absalom sind prophetisch beide ein Bild für den Antichristen, weil sie beide anstelle Davids (des Königs nach dem Herzen Gottes) König wurden. Bei Saul geschah dies auf Wunsch des Volkes, bei Absalom dadurch, dass er selbst die Menschen „durch süße Worte und schöne Reden“ (vgl. Röm 16,18) verführte. Gleiches wird auch der Antichrist tun (Off 13,5-6.12-14)! Beide verfolgten David bzw. führten Krieg gegen ihn (vgl. Off 13,7). Und beide richteten sich ein Denkmal auf (V.18; 1.Sam 15,12; vgl. Off 13,14-15; Mt 24,15).

Bis heute versuchen die Menschen, durch ihre Nachkommen oder „Denkmäler“ (besondere Leistungen in bestimmten Bereichen, Veröffentlichungen, Erfindungen usw.) auch nach ihrem Tod in der Erinnerung der Menschen zu bleiben. Wie gut, dass wir als Christen solches nicht nötig haben. Jesus versichert allen Glaubenden, dass ihre Namen im Himmel aufgeschrieben sind und bei unserem himmlischen Vater niemals in Vergessenheit geraten werden (Lk 10,20; Phil 4,3; Hebr 12,23)!


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