2.Samuel 17,1-14

Juni 12

Heutige Bibellese:

2.Samuel 17,1-29 / Apostelgeschichte 8,14-40 / Psalm 130,1-8 / Sprüche 17,2-3


Die Ratschläge Ahitofels waren so weise, dass man sie mit dem Wort Gottes gleichsetzte (16,23 – dass er dadurch ein Bild für den Antichristen ist, wurde bereits erwähnt; denn alles, was an die Stelle Gottes oder Jesu Christi tritt, ist Anti-Christus, d.h. gegen Christus). Und in der Tat: sein Rat beweist seine Weisheit. Er schlug vor, David sofort nachzujagen, während er noch müde war. Dass David und seine Leute wirklich erschöpft und erholungsbedürftig waren, beweist 16,14. Doch entscheidender noch ist V.2. Ahitofel wollte nur den König erschlagen. Er erkannte, dass es nicht auf das Volk ankam, sondern nur um Absalom und David ging (vgl. V.3). Dadurch, dass Ahitofel das Heer anführen wollte, hätte Absalom nicht in den Kampf ziehen müssen und in Sicherheit bleiben können. Sobald David tot wäre, wäre es ein leichtes, das ganze Volk für Absalom zu gewinnen. Unweigerlich wird man an den Rat des Hohepriesters Kaiphas erinnert, der einst bezüglich Jesus Christus gesagt hatte, dass es nützlich sei, „dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme“ (Joh 11,50).

Absalom teilte Huschai mit, was Ahitofel ihm geraten hatte und fragte ihn, ob er diesem Rat folgen sollte oder ob Huschai einen anderen Rat hätte. Dieser musste nun selbst sehr geschickt vorgehen, um den unbestreitbar guten Rat Ahitofels zunichte zu machen und das Leben Davids zu retten. Dazu erkannte er zunächst an, dass Ahitofel ein guter Ratgeber war – nur diesmal sei sein Rat nicht gut (V.7). Dann betonte er den Heldenmut Davids und seiner Männer. Gerade Absalom sollte doch seinen Vater kennen (V.8)! Der kannte auch das Gebiet und wusste, wo man sich verstecken konnte (V.9). In der Tat war unbestreitbar, dass David über sehr große Kriegserfahrungen verfügte. Das gefährlichste an dessen Rat war, dass er Absalom riet, selbst mit in den Kampf zu ziehen (V.11) – während die Männer Davids ihrem König dies nicht gestatteten (18,3). Huschai ging mit so großer Klugheit vor, dass Absalom sich von ihm überzeugen ließ und den Rat Ahitofels verwarf. Vers 14 betont, dass der HERR dies bewirkte, doch sollte man das nicht gegeneinander ausspielen. Die Schlauheit Huschais und das Wirken Gottes kamen zusammen. Wir müssen immer so clever vorgehen, als hinge alles von uns ab – und gleichzeitig darum bitten und darauf vertrauen, dass der HERR Gelingen schenkt!

(Sicherlich hätte der HERR David auch gerettet, wenn er ihm ganz vertraut hätte und auf die Sendung Huschais als Spion verzichtet hätte. Doch in seiner Gnade führt der HERR uns meistens auch dann zum Ziel, wenn unser Glaube klein und schwach ist.)


Nächster Tag Vorheriger Tag