Heutige Bibellese:

2.Samuel 19,9-20,22 / Apostelgeschichte 9,26-43 / Psalm 132,1-18 / Sprüche 17,6

Bis zu Kapitel 7 blieb die Verkündigung des christlichen Glaubens auf Jerusalem beschränkt. Mit der Verfolgung, die auf den Tod des Stephanus folgte, wurden die Glaubenden in die Landschaften Judäas und Samarias zerstreut und damit auch die Verkündigung ihres Glaubens auf diese Gebiete ausgeweitet. Die Samariter waren ein Mischvolk aus Juden und Heiden und dementsprechend auch ihre Religion eine Mischung aus jüdischen und heidnischen Elementen (2.Kö 17,24-41; Joh 4,19-22). Doch trotz falscher Elemente in ihrer Religion waren sie gottesfürchtig und an der Verehrung des wahren Gottes interessiert (Joh 4,20.25).

Der Kämmerer der Königin von Äthiopien, von dessen Bekehrung wir als nächstes erfahren, war höchstwahrscheinlich kein Heide mehr, sondern ein Proselyt (d.h. ein Heide, der durch Beschneidung und Proselytentaufe in die jüdische Religionsgemeinschaft aufgenommen worden war) und damit quasi ein Jude. Jedenfalls zeugen seine Jerusalemreise und der Kauf einer Jesaja-Rolle (die von Hand abgeschrieben wurde und entsprechend kostbar und teuer war) von seinem starken Interesse am jüdischen Glauben.

Bisher waren also noch keine reinen Heiden zur Gemeinde hinzugekommen, doch Gott bereitete diesen letzten großen Schritt bereits vor. Mit Paulus war der Apostel der Nationen berufen worden (V.15) und im nächsten Kapitel erfahren wir, wie Petrus den Nationen die „Tür zum Glauben“ aufschloss.

Davor wird noch vom Wirken des Petrus in Lydda und Joppe berichtet. Während Paulus in Tarsus war – und auch später, als er die Missionsreisen unternahm – blieben die übrigen Apostel sowie andere Glaubende nicht untätig, sondern trugen ebenfalls zur Ausbreitung des Evangeliums bei (auch wenn wir wenig davon erfahren). Auch heute gibt es einige „große Männer Gottes“, die die anderen in den Schatten stellen. Doch was wäre das Reich Gottes ohne die vielen anderen Mitarbeiter?

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