Hebräer 1
Heutige Bibellese:
2.Chronik 17,1-18,34 / Hebräer 1,1-14 / Psalm 91,1-16 / Sprüche 25,25-27
Hauptthema des Hebräerbriefes ist die Überlegenheit des Christentums über das Judentum, obwohl das Judentum im Sichtbaren bestand, während sich das Christentum allein an den Glauben wendet (und damit auf den ersten Blick weniger zu bieten scheint). Am Ende werden die hebräischen Glaubenden dazu aufgerufen, sich von diesem überholten jüdischen System zu lösen, an dem sie immer noch hingen (was auch in der Apostelgeschichte deutlich wurde). Vermutlich wurde der Brief nur wenige Jahre vor der Zerstörung des Jerusalemer Tempels geschrieben, durch die ein wesentlicher Bestandteil der Religion (die Tempelrituale) sowieso ein Ende fand. Nebenbei warnt der Schreiber die Hebräer vor Ermüdung und Abfall. Wer die Ausführungen über die Herrlichkeiten Christi und andere geistliche Wahrheiten, die sich auf ihn gründen, aufmerksam betrachtet, wird dagegen gestärkt, um „den vor uns liegenden Wettlauf“ mit Ausharren zu laufen (12,1).
Der Brief beginnt bereits mit majestätischer Hoheit, indem schon im ersten Satz hervorgehoben wird, was Gott getan hat und welche Herrlichkeiten mit der Person Jesus Christus verbunden sind. Diese einzigartige Herrlichkeit Christi ist das Thema des ersten Kapitels. Er ist der Schöpfer, der Träger und der Erbe aller Dinge (V.2). Wobei „Erbe aller Dinge“ ein Ausdruck ist, der nicht nur alles Irdische (wie den Thron Davids), sondern auch das Himmlische mit einschließt. Weil er selbst Gott ist, ist er der genaue Ausdruck dessen, was Gott ist. Als solcher trat er einerseits als Sprecher Gottes, andererseits aber auch als Erlöser auf. Er hat die Reinigung von unseren Sünden bewirkt und deshalb müssen wir uns vor seinem Reden nicht fürchten, sondern können die durch ihn gegebenen Offenbarungen mit Freuden empfangen.
Ab Vers 4 wird Jesus Christus den Engeln gegenübergestellt und mittels vieler Schriftzitate seine Überlegenheit über diese in verschiedenen Bereichen hervorgehoben.