Kolosser 3,18-25; 4,1

Okt 19

Heutige Bibellese:

2.Chronik 14,1-16,14 / Kolosser 3,18-4,18 / Psalm 90,1-17 / Sprüche 25,23-24


Die Epheser und Kolosser waren sehr geistlich gesinnte Christen. Dennoch beschränkt sich der Heilige Geist nicht darauf, in diesen Briefen nur allgemeine theologische Grundsätze aufzustellen und die praktische Anwendung den Lesern zu überlassen. Vielmehr wird gerade in diesen beiden Briefen ausführlich auf die verschiedenen Beziehungen eingegangen, in die wir als Mensch in dieser Welt eingebunden sind. Denn gerade in diesen Beziehungen erleben wir die meisten Prüfungen und Versuchungen. Andererseits können wir, wenn wir diese Beziehungen nach dem Willen Gottes gestalten, dadurch ein Zeugnis davon sein, wie Gott sich das Zusammenleben der Menschen gedacht hat.

Drei verschiedene Beziehungen werden in 3,18 – 4,1 betrachtet: Ehe, Familie, Arbeitsverhältnis. In jeder dieser Beziehungen gibt es zwei Seiten (Mann – Frau; Eltern – Kinder; Herren – Sklaven bzw. Arbeitgeber – Arbeitnehmer). Der eine Teil übernimmt jeweils die Führung, während der andere sich unterordnet. Unterordnung, Gehorsam, Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit – sind das Dinge, die uns noch etwas bedeuten? Auffallend ist, dass jeweils betont wird, dass dies „im Herrn“ geschehen soll! Unterordnung bedeutet also keineswegs Unterlegenheit, sondern Anerkennung der Anordnungen des Herrn.

Allerdings sind Gottes Anordnungen nicht einseitig. Auch die führende Seite wird ermahnt – jeweils entsprechend der spezifischen „Schwachstelle“. So werden die Männer ermahnt, die Frauen zu lieben, die Kinder nicht zu reizen und die Herren sollen ihre Untergebenen gerecht und angemessen behandeln. Sie sollten sich daran erinnern, dass auch sie einen Herrn im Himmel haben (4,1) – der alle zu Großzügigkeit auffordert:

[...] mit demselben Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder gemessen werden. (Lk 6,38)


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