Sprüche 21,15
Heutige Bibellese:
Jesaja 51,1-53,12 / 2.Korinther 6,1-13 / Psalm 35,17-28 / Sprüche 21,14-16
Der Gerechte hat Freude daran, wenn Recht geschieht, sowohl im
juristischen Sinn, d. h. wenn die Richter gerechte Urteile sprechen, als
auch im zwischenmenschlichen Bereich, wenn die Menschen einander gerecht
behandeln.
Luther übersetzt dagegen: „Es ist dem Gerechten eine Freude, zu tun was
Recht ist“ und zielt damit auf das eigene Handeln ab. Der Gerechte freut
sich nicht nur über gerechtes Handeln anderer, sondern hat selbst Freude
daran, gerecht zu handeln – und zwar nicht nur vor dem juristischen
Gesetz und anderen Menschen, sondern vor allem vor Gott! Er hat nach dem
inneren Menschen Freude am Gesetz Gottes (Röm 7,22) und möchte in allen
Bereichen seines Lebens danach handeln (auch wenn er feststellen muss,
dass in seinen Gliedern ein anderes Gesetz herrscht, das seinem Sinn oft
entgegengesetzt ist und ihn zum Sündigen verführt, Röm 7,23).
Wie stehen wir zu Gottes Gesetz? Haben wir erkannt, dass es heilig,
gerecht und gut ist (Röm 7,12)? Kennen wir die Freude, die das Herz
erfüllt, wenn wir nach Gottes Geboten leben – nicht um dadurch gerettet
zu werden, sondern aus Liebe und Dankbarkeit Gott gegenüber?