Psalm 34,19
Heutige Bibellese:
Jesaja 45,14-48,11 / 2.Korinther 4,13-5,10 / Psalm 34,12-23 / Sprüche 21,11-12
Wenn jemand so richtig am Ende ist, wenn er nicht mehr weiter kann
(„zerbrochenes Herz“) und nicht mehr weiter weiß („zerschlagener
Geist“), dann ist Gott ihm nahe – ist das nicht ein schöner Trost?
Der Grund dafür liegt einerseits in der Tatsache, dass Gott sich über
die Elenden, Bedrückten und Bedrängten erbarmt. Andererseits bringen sie
auch die besten „Voraussetzungen“ für ein Eingreifen Gottes mit! Wenn
wir uns öfter bewusst machen würden, dass wir ohne ihn nichts können
(Joh 15,5) und dass es besser ist, uns von seinem Geist leiten zu lassen
anstatt von unserem eigenen, dann wäre Gott uns viel öfter sehr nahe.
Das Geheimnis eines gottgefälligen Lebens heißt nämlich nicht, möglichst
viel selbst gut zu machen, sondern sich selbst möglichst viel
zurückzunehmen, damit der Herr durch uns wirken kann! Und dazu ist die
Erkenntnis der eigenen Unzulänglichkeit sehr wichtig.
Eine solche Selbsterniedrigung vor Gott und Menschen ist übrigens der
einzige Weg, um erhöht zu werden. Wer sich dagegen selbst erhöht bzw.
dies versucht, wird erniedrigt werden!
Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Lk 14,11)