Jeremia 35

Sept 18

Heutige Bibellese:

Jeremia 35,1-36,32 / Römer 15,1-24 / Psalm 64,1-11 / Sprüche 23,22-25


Die Ereignisse dieses Kapitels ereigneten sich während der Regierungszeit Jojakims, d.h. mindestens 9 Jahre vor Kapitel 34. Aber thematisch passen beide Kapitel sehr gut zueinander, indem der Untreue Israels die Treue der Rechabiter gegenübergestellt wird. Die Rechabiter gehörten zu den Kinitern (1.Chr 2,55; wie auch Moses Schwiegervater, vgl. Ri 1,16). Jonadab (V.6), der Sohn Rechabs, hatte Jehu begleitet, als dieser den Baalsdienst ausrottete (2.Kön 10,15). Dieser Jonadab zog eine nomadische und enthaltsame Lebensweise vor und gebot auch seinen Nachkommen, ewiglich keinen Wein zu trinken und in Zelten statt in festen Häusern zu wohnen (V.6-7). Sie sollten als Fremde auf der Erde leben (V.7)!

Die Nachkommen Jonadabs hatten die Worte ihres Vaters gehalten. Weder sie noch ihre Frauen oder Kinder tranken Wein. Sie besaßen weder Häuser noch Weinberge, Felder oder Samen (V.8-10). Sie zogen in der Wildnis des Negev umher und waren nur wegen der Heere der Chaldäer und Aramäer nach Jerusalem geflohen, als Nebukadnezar 597 v.Chr. Juda bedrohte.

Diese Treue der Rechabiter gegenüber dem Gebot ihres Vorfahren war für Israel äußerst beschämend. Sie hielten die Worte ihres Vaters – und Israel hörte nicht auf die Worte seines Vaters und Gottes (V.14.16)! Sind wir bereit auf die Worte unseres Vaters im Himmel zu hören?

Beachtenswert ist die Absicht, mit der Jonadab seine Anweisung gab: Seine Söhne sollten als Fremde auf der Erde leben. Und genau das sollen auch wir tun! Schon von den Glaubenshelden in Hebr 11 heißt es, dass sie auf der Erde Fremde und ohne Bürgerrecht seien (Hebr 11,13). Unser Bürgerrecht ist im Himmel (Phil 3,20), deshalb sollten wir auch nach Himmlischem streben und nicht unseren „fleischlichen Begierden“ nachgeben, die uns in Abhängigkeit bringen und ein Hindernis bei der Erfüllung unseres himmlischen Auftrags sein können!

Geliebte, ich ermahne euch als Beisassen und Fremdlinge, dass ihr euch der fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten, enthaltet (1.Pt 2,11)

Enthaltsamkeit ist auch dann gefordert, wenn man andernfalls einem Bruder einen Anstoß geben würde (Röm 14,21).


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