Jeremia 34

Sept 17

Heutige Bibellese:

Jeremia 33,1-34,22 / Römer 14,1-23 / Psalm 63,1-12 / Sprüche 23,19-21


Der HERR hatte seinem Volk ein sehr weises Gesetz gegeben, in dem er u.a. auch dafür sorgte, dass kein Israelit dauerhaft zum Sklaven werde konnte. In Ägypten waren sie Sklaven gewesen. Und das Gesetz, das er ihnen kurz nach der Befreiung aus der Sklaverei gegeben hatte, sollte verhindern, dass ein Israelit jemals wieder so tief sinken würde. Wenn jemand in so große Not geriet, dass er sich seinem Nächsten verkaufen musste, dann sollte er nach sechs Jahren wieder als freier Mann entlassen werden (V.13-14; 2.Mo 21,1-6; 5.Mo 15,12-18). Doch im Zuge des allgemeinen Niedergangs im Volk wurde auch dieses Gebot nicht mehr beachtet. Wie König Zedekia zu der Einsicht kam, dass dies unrechtmäßig war, und was ihn auf die Idee brachte, das zu ändern, erfahren wir nicht. Hoffte er, dadurch die Gunst Gottes wiederzuerlangen und dem für ihn selbst und die Stadt angekündigten Gericht (V.1-7) zu entgehen? Jedenfalls schloss er einen Bund mit dem Volk, mit dem sie sich verpflichteten, alle Sklaven als Freie zu entlassen (V.8-9). Dem HERRN wird diese wenigstens teilweise Umkehr zu ihm sehr gefallen haben (V.15). Aus Vers 22 kann man schließen, dass die Babylonier die Belagerung Jerusalems unterbrachen, um einen Angriff der Ägypter abzuwehren (vgl. 37,6-11).

Doch die gute Tat hielt nicht lange. Schnell bereute man die Großzügigkeit und holte die Sklaven zurück. Man wird direkt an den Pharao erinnert, der Israel auch mehrfach versprochen hatte, sie ziehen zu lassen, doch sobald die Plagen nachgelassen hatten, reuten ihn diese Versprechungen und er brach sie. Doch Gott lässt sich nicht verspotten.

Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten. (Gal 6,7)

Gott drohte dem Volk weitere Plagen an (V.17). Die Verse 18-20 zeigen, wie der Bund zur Freilassung geschlossen worden war. Damals war es üblich, ein oder mehrere Tiere (z.B. ein Kalb) zu zerschneiden. Beide Bündnispartner gingen in der Mitte dieser Tiere hindurch und sagten dadurch, dass mit ihnen das gleiche geschehen solle, wenn sie den Bund nicht halten würden (vgl. 1.Mo 15,8-10.17, Gottes Bundesschluss mit Abraham). Nach dem Bundesschluss wurden die getöteten Tiere von Raubvögeln und wilden Tieren gefressen (1.Mo 15,11). Genau die Strafe, die sich die untreuen Sklavenhalter selbst auferlegt hatten, wollte Gott nun über sie bringen. Ihre Feinde würden sie töten (die Babylonier sind zurückgekommen) und die Vögel des Himmels sowie die Tiere des Feldes sollten ihre Leichen fressen (V.20).

Wie sieht es mit der Sünde in Ihrem Leben aus? Haben auch Sie sich schon des Öfteren vorgenommen, bestimmte Dinge, die Sie als Sünde erkannt haben, nicht mehr zu tun (keine Raubkopien mehr anfertigen, keine Notlügen mehr zu gebrauchen, bei der Steuererklärung nicht zu betrügen usw.)? Ist es auch Ihnen schon passiert, dass Sie in kritischen Situationen diese Entscheidung bereut haben und um des Vorteils oder der Bequemlichkeit willen doch wieder zu der alten Sünde zurückgekehrt sind? Falls ja: Tun Sie Buße und lassen sie diese „Sklaven“ endgültig frei!


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