Jeremia 39

Sept 20

Heutige Bibellese:

Jeremia 39,1-41,18 / Römer 16,8-27 / Psalm 66,1-20 / Sprüche 23,29-35


Das Ende Jerusalems ist schnell erzählt. Nachdem die Stadt gefallen und alle Kostbarkeiten geplündert waren, verbrannten die Babylonier sie (V.8; 2.Kön 25,8-17). Der König und seine Anhänger hatten zuvor einen Fluchtversucht gemacht, doch sie wurden von den Babyloniern eingeholt (V.4-5). Zedekias Kinder wurden vor seinen Augen getötet. Er selbst wurde in Ketten gelegt, seine Augen ausgestochen, und er starb langsam im Exil (V.7). Zedekia zahlte einen hohen Preis dafür, dass er sich der Anordnung und Führung des Herrn widersetzte. Bildlich sehen wir an ihm, wohin es führt, wenn es einem Leiter an Demut mangelt, sei es zu Hause oder in der Gemeinde. Wenn uns die Bereitschaft fehlt, auf die Stimme des Herrn zu hören und unser eigenes Verhalten daran auszurichten, werden wir unsere „Augen“ verlieren – unsere Fähigkeit, zukünftige Führungen zu erkennen. Wir werden durch ungesunde Verhaltensmuster und Traditionen gekettet und dadurch in unserem Aktions- und Wirkungsradius eingeschränkt bleiben. Wir werden unsere Kinder nicht mehr begeistern können, d.h. wir werden die nächste Generation verlieren. Wir werden anderen Schmerz zufügen. Schließlich werden wir sterben – aber weit entfernt von dem Ort, an dem der Herr uns haben wollte!

Und was geschah mit Ebed-Melech, dem Kuschit (Äthiopier)? Er durfte im Frieden und ohne Furcht weiterleben, gesegnet vom HERRN.

Aber ich werde dich an jenem Tag erretten, spricht der HERR, und du wirst nicht in die Hand der Männer gegeben, vor denen du dich fürchtest. [...] Und du sollst dein Leben als Beute haben, weil du auf mich vertraut hast, spricht der HERR. (Jer 39,17-18)

Ebed-Melech war kein „Leiter“ wie Zedekia. Auch erging an ihn keine direkte Rede des HERRN wie zu Zedekia. Doch er handelte in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes und wurde dafür belohnt! Vielleicht sind auch Sie kein Leiter. Haben Sie sich, vielleicht aufgrund Ihrer Nationalität, Ihrer Rasse, eines Mangels an körperlicher Fähigkeit, Ihres Alters, Ihrer sozialen Stellung oder einem anderen Grund, mit einem passiven christlichen Leben zufrieden gegeben? Ebed-Melech war in vieler Hinsicht benachteiligt, aber heute, mehr als zweieinhalb Jahrtausende nach seinem Tod, machen uns seine Taten immer noch Mut! Mit des Herr Hilfe können auch wir (trotz mancher Unzulänglichkeiten und Benachteiligungen) ein Leben führen, das uns von anderen unterscheidet!


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