Hesekiel 36,16-38

Nov 17

Heutige Bibellese:

Hesekiel 35,1-36,38 / 1.Timotheus 3,1-16 / Psalm 116,1-19 / Sprüche 27,21-22


In Kap 35,1-36,15 ging es um die Erneuerung des Landes Israel. 36,16-37,27 beschreibt die Erneuerung des Volkes. In V.16-20 wird zunächst noch mal ein Rückblick gegeben, der beschreibt, wie es zu der Zerstreuung Israels kam. Als Hauptsünden werden Blutschuld und Götzendienst genannt (V.18). Götzendienst war die Ursache für die Wegführungen durch die Assyrer (Nordreich) und Babylonier (Juda). Die schlimmste Blutschuld lud Juda durch die Kreuzigung Jesu Christi auf sich; nur wenige Jahrzehnte danach kam es zur weltweiten Zerstreuung unter alle Nationen (V.19).

Die Wiederherstellung Israels erfolgt nicht aufgrund bestimmter Leistungen oder Vorzüge Israels. Israel ist nicht besser als andere Nationen – das sollte man bei der Bewertung Israels nicht vergessen. Die Gründe dafür, dass Israel in der Heilsgeschichte Gottes eine Sonderrolle spielt, liegen in Gott und seiner Auserwählung, nicht in Israel. Die Bibel nennt drei Gründe, warum der HERR Israel wiederherstellt: seine Liebe zu Israel (5.Mo 7,8; dort kommt der Begriff „Liebe“ das erste Mal in der Bibel vor), wegen der Treue Gottes (seine Liebe und Auserwählung gelten ewig; Jer 31,3; Röm 11,28-29) und um der Ehre Gottes willen (Hes 36,21-22.32).

Die Verse 23-31 zeigen, dass die Wiederherstellung des Volkes Israels in zwei Phasen verläuft. Die erste Phase ist die Rückkehr ins Land. Diese geschieht im Unglauben (V.23-24). Erst später, in einer zweiten Phase (nach dem Wiederkommen des Messias), wird Israel von allen Unreinheiten und Götzen gereinigt werden (V.25) und ein neues Herz und einen neuen Geist, den Heiligen Geist, bekommen (V.26-27). Die anschließenden Segnungen beschreiben die Segnungen des Tausendjährigen Reiches (V.29-30.35.37-38).

Im letzten Abschnitt (V.33-38) wird der Wiederaufbau Israels beschrieben. Auch der wird in zwei Phasen ablaufen: Die erste Phase des Wiederaufbaus findet gegenwärtig statt. Das während der Fremdherrschaft sumpfig und öde gewordene Land erfreut sich heute wieder einer hohen Fruchtbarkeit. Die landwirtschaftliche Gesamtanbaufläche stieg seit Staatsgründung auf das Dreifache, die künstlich bewässerten Flächen auf das Achtfache. Forscher und Bauern arbeiten bei der Entwicklung und Erprobung fortschrittlicher Methoden, neuer Bewässerungssysteme und Technologien eng zusammen. Doch während der Drangsalszeit wird auch das mit dem Garten Eden vergleichbare Land Israel in Mitleidenschaft gezogen und insbesondere durch die Invasion feindlicher Heere (vor allem aus dem Norden) wieder völlig verwüstet werden:

Vor ihm her verzehrt das Feuer, und nach ihm lodert die Flamme; vor ihm ist das Land wie der Garten Eden und nach ihm eine öde Wüste. [...] (Joel 2,3)

Aber wenn der Herr Israel nach dieser Drangsal von den Sünden reinigen wird, dann wird das Land endgültig wieder hergestellt werden (V.33-38).


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