Hesekiel 38
Heutige Bibellese:
Hesekiel 37,1-38,23 / 1.Timotheus 4,1-16 / Psalm 117,1-2 / Sprüche 27,23-27
In Kapitel 38-39 wird der „Endsieg Gottes“ über den letzten Feind Israels beschrieben. Die Drohrede richtet sich gegen Gog, den Fürsten von Rosch, Meschech und Tubal (V.1-3). Dieser Feind wird im „äußersten Norden“ lokalisiert (V.6). Der Zusatz „äußerster“ zeigt, dass damit nicht der König von Syrien, der sonst als König des Nordens bezeichnet wird (vgl. Dan 11), gemeint ist. „Äußerster Norden“ muss natürlich von Israel aus gesehen werden, denn nach V.12 bewohnt Israel den „Mittelpunkt der Erde“ (vgl. 5,5: Jerusalem als Mitte der Nationen). Und von Israel aus gesehen ist Russland das Land im äußersten Norden (da der Nordpol nicht bewohnt ist).
Allerdings wird dieser letzte Angriff auf Israel nicht nur von einem rein russischen, sondern einem internationalen Heer erfolgen. Genannt werden Söldner aus Europa (Gomer; V.6), Asien (Paras, das ist Persien; V.5) und Afrika (Kusch, Put; V.5) – die wiederum nur eine Auswahl der vielen beteiligten Völker sind (V.6.22). Schauplatz des Kampfes werden die Berge Israels sein (V.8; 39,2), ein Teil der umstrittenen Gebiete Israels (die Westbank) und gleichzeitig das Gebiet, das früher die Hochburg des Götzendienstes war (Kap. 6) und auf dem immer noch der Fluch Gottes liegt.
Der Angriff der vielen Völker (V.6) wird „am Ende der Jahre“ (V.8) stattfinden, d.h. in der Endzeit. Gleichzeitig wird die Endzeit in V.8 durch die Rückkehr Israels ins Land charakterisiert – und das heißt: wir leben bereits in der Endzeit! Was sich dagegen noch nicht erfüllt hat, ist, dass Israel in Sicherheit wohnt (V.8.11.14).
Wenn Gog mit seinem Gefolge nach Israel kommen wird, wird er den Grimm des HERRN erregen und er selbst wird mit ihm ins Gericht gehen (V.18.22). Es wird ein großes Beben im Land Israel geben, das auch die ganze Tierwelt von den Fischen über die Landtiere und Vögel bis zu den Menschen in Erschütterung versetzen wird (V.19-20). Das Beben wird auch dazu führen, dass die Berge (auf denen der Feind sich versammeln wird) niedergerissen und einstürzen werden (V.21; vgl. Sach 14,10). Dass selbst die Fische erschüttert werden (V.21) zeigt, dass auch der Meeresgrund beben wird. Es wird also nicht nur ein Erd- sondern auch ein Seebeben sein. Seebeben sind auch die Ursache für Tsunamis, deren gewaltige Zerstörungskraft man schon des öfteren beobachten konnte. In V.22 werden noch weitere Naturkatastrophen beschrieben, mit denen der HERR Gog richten wird: sintflutartiger Regen, Hagelsteine (durch die der HERR seinem Volk auch zur Zeit Josuas schon geholfen hat; vgl. Jos 10,11), Feuer und Schwefel (wie bei Sodom und Gomorra).
Als Folge dieser Ereignisse werden auch die Nationen erkennen, dass der HERR Gott ist (V.23)!