Hesekiel 14,1-11
Heutige Bibellese:
Hesekiel 13,1-14,28 / Hebräer 13,1-25 / Psalm 106,1-12 / Sprüche 27,1
Bereits in 8,1 wurde erwähnt, dass Älteste von Juda bei Hesekiel im Haus waren. Hier kamen sie erneut zu ihm, um den HERRN zu befragen (V.1.3). Der HERR offenbart ihm, dass diese Männer Götzen in ihrem Herzen hatten (V.3). Zu jener Zeit hatte man Götzen aus Holz, Stein oder Metall; dennoch sagte Gott schon damals, dass die Götzen (zuerst) im menschlichen Herzen sind. In unserer Kultur werden keine Bildnisse mehr als Götter verehrt, aber dass viele Menschen Götzen im Herzen haben, ist bis heute wahr! Die Götzen sind nach wie vor ein großes Problem, selbst bei Christen. Deswegen endet auch der 1. Johannesbrief nicht mit dem schönen Vers
Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. (1.Joh 5,20)
sondern mit der ernsten Warnung
Kinder, hütet euch vor den Götzen! (1.Joh 5,21)
Das Herz steht in der Bibel für das Zentrum einer Person. Deswegen sind wir aufgefordert, gerade dies zu schützen:
Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens. (Spr 4,23)
Wegen des Götzendienstes verweigerte der HERR den Ältesten die Antwort auf ihre Frage (vermutlich über die Lage und Zukunft Jerusalems oder die Länge ihrer Gefangenschaft). Dennoch teilt er ihnen etwas mit – das, was viel wichtiger war: dass sie Buße tun und vom Götzendienst umkehren müssten (V.6). Andernfalls würden sowohl die fragenden Götzendiener als auch die ihnen eigenmächtig antwortenden falschen Propheten (vgl. Kap.13) ihre Schuld tragen müssen (V.7-9).
Kann man aus V.3, wo der HERR den Ältesten die Antwort verweigert, ableiten, dass wir das Recht haben, bestimmten gottlosen Menschen eine Antwort zu verweigern? Nein! Jesus selbst beantwortete bis zum Schluss seines Wirkens die Fragen seiner Gegner, vgl. insbesondere die langen Diskussionen im Tempel wenige Tage vor seiner Kreuzigung (Mt 21-22). Außerdem gilt 1.Pt 3,15 selbst bei Verfolgungen oder Leiden um des Glaubens willens:
Aber wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen [...] Fürchtet aber nicht ihren Schrecken, seid auch nicht bestürzt [...] Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der Rechenschaft von euch über die Hoffnung in euch fordert [...] (1.Pt 3,14-15)