2.Korinther 8,1-15
Heutige Bibellese:
Jesaja 60,1-62,12 / 2.Korinther 8,1-15 / Psalm 37,12-29 / Sprüche 21,22-24
Paulus hatte den Korinthern die Notwendigkeit der Absonderung von der Welt der Ungläubigen deutlich gemacht. Er hatte ihnen aber auch von seiner Freude über ihren Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes berichtet und von dem Zutrauen, das er ihnen gegenüber gewonnen hatte. Ein wichtiges Thema war allerdings bisher noch unausgesprochen geblieben: das der Geldsammlung für die Gemeinde in Jerusalem. Bereits im ersten Brief war dieses Thema kurz angesprochen worden (1.Kor 16,1-4), und nach den positiven Entwicklungen in Korinth war jetzt der geeignete Zeitpunkt, dieses Thema nochmals aufzugreifen und zu vertiefen (Kap. 8+9).
Die Korinther waren in allem – nicht nur reich, sondern – überreich: in Glauben, Wort, Erkenntnis, Eifer und Liebe. Nur im Geben nicht (V.7). (Würde der Apostel auch bei uns so viele Bereiche aufzählen können, in denen wir überreich oder wenigstens reich sind?) Paulus wünschte, dass die Korinther auch im Gnadenwerk des Gebens überströmend würden, aber er wollte diesbezüglich nichts befehlen, nichts erzwingen (V.8). Wenn das Geben erzwungen wird, kann es nicht länger als Gnade bezeichnet werden. Das Geben sollte ein Echtheitsbeweis der Liebe sein (V.8), der Liebe zu Gott und den Empfängern. Liebe gibt immer gern!
In V.1-5 hatte der Apostel Paulus den Korinthern das großzügige Geben der Mazedonier als Beispiel vorgestellt. Was die Gnade Christi in anderen Glaubenden bewirkt, kann ein Anreiz zur Nachahmung sein, aber als Beweggrund genügt das nicht. Deshalb stellt er ihnen nun die Gnade des Herrn Jesus vor Augen. Er hatte seinen Reichtum um ihretwillen aufgegeben, um sie durch seine Armut reich zu machen. Das weist auf die Fülle des Segens und der Herrlichkeit hin, die die Korinther durch die Gnade Christi erhalten hatten und noch erhalten würden. Wenn unsere Herzen mit der Gnade und den Segnungen Gottes bis zum Überfließen gefüllt sind, dann können wir nicht anders, als selbst überströmend weiterzugeben.
Liegen unsere Probleme mit dem Geben vielleicht ebenfalls darin begründet, dass unsere Herzen zu wenig mit der Gnade und den Segnungen Gottes gefüllt sind?