2.Korinther 7,7-16
Heutige Bibellese:
Jesaja 57,14-59,21 / 2.Korinther 7,8-16 / Psalm 37,1-11 / Sprüche 21,19-21
Der erste Brief, den Paulus an die Korinther geschrieben hatte, hatte zweierlei bewirkt: gründliche Buße hinsichtlich der Missstände, die er darin aufgedeckt hatte, und eine Erneuerung der Zuneigung zu ihm selbst („Sehnsucht, Wehklagen, Eifer für mich“, V.7). Nachdem sie ihre Fehler erkannt hatten, sahen sie auch, dass die Zurechtweisungen aus Liebe geschehen waren und das weckte wiederum ihre Liebe.
Interessant ist Vers 8. Der erste Korintherbrief ist ohne Zweifel ein inspirierter Brief (sonst wäre er nicht Bestandteil des NT). Dennoch war Paulus unsicher, welche Wirkung dieser betrübende Brief haben würde, und er bedauerte sogar, ihn geschrieben zu haben! Auch er kannte Zweifel. Als Paulus diese Unruhe fast nicht mehr aushielt, traf er Titus endlich in Mazedonien und wurde durch dessen Bericht aus Korinth sehr getröstet (V.7.9.13). Der Brief hatte sein Ziel erreicht und alles zum Guten gewendet! Gleichzeitig gab er Gott die Ehre dafür, ihn in seiner Niedrigkeit getröstet zu haben (V.6).
Auch Titus war im Geist durch den Besuch bei den Korinthern erquickt worden (V.13), weil sie ihn „mit Furcht und Zittern empfangen“ und dem Wort Gottes (denn nichts anderes ist der erste Korintherbrief) gehorcht hatten (V.15).
In Vers 16 teilt Paulus den Korinthern mit, dass er sich freut, in allem Zutrauen zu ihnen zu haben. Sprach Paulus dies im Überschwang seiner Gefühle (vgl. V.4)? Keineswegs, er urteilte durchaus nüchtern. Es kann vorkommen, dass Glaubende mangelhaft und tadelnswert sind. Aber wenn sie sich vom Wort Gottes belehren lassen und ihm gehorchen, dann gibt es nichts zu befürchten und man kann darauf vertrauen, dass es gut weitergehen wird.
Gleichen wir den Korinthern in dieser Hinsicht?