Apostelgeschichte 7,30-53
Heutige Bibellese:
2.Samuel 14,1-15,22 / Apostelgeschichte 7,30-53 / Psalm 128,1-6 / Sprüche 16,31-33
Stephanus ging in seiner Rede auf Abraham, Joseph und insbesondere Mose ausführlich ein. Die Biographien der letzten beiden zeigen einige Parallelen zu dem Umgang der Juden mit Jesus. Die Geschichte Israels war eine Geschichte des Ungehorsams, der Auflehnung gegen Gott und des Widerstrebens gegen den Heiligen Geist (V.51). Die falschen Zeugen hatten Stephanus vorgeworfen, gegen die heilige Stätte (d.h. den Tempelplatz samt Tempel) und das Gesetz geredet zu haben (6,13). In Wirklichkeit waren aber sie es, die schon in der Wüste Götzendienst betrieben und damit die Stiftshütte (den Vorläufer des Tempels) verunehrt und den Zorn Gottes auf sich geladen hatten (V.39-44).
Außerdem, was war der Tempel? Gott, der Höchste, kann nicht auf eine mit Händen gemachte Wohnung begrenzt werden. Gott selbst hatte gesagt, dass der Himmel sein Thron ist und die ganze Erde nicht mehr als sein Fußschemel! Wozu also die Aufregung um den Tempel?
Am Ende seiner Rede bringt Stephanus den verdorbenen Zustand Israels auf den Punkt: sie waren halsstarrig und am Herzen unbeschnitten, wodurch ein Gegensatz zu Abraham hervorgehoben wird, der den Bund der Beschneidung empfing (V.8). Israel hielt sich nur noch äußerlich an diesen Bund, ihre Herzen waren weit von Gott entfernt. Auch auf die Propheten hatten sie nicht gehört und ihre Schuld aufs Äußerste gesteigert, indem sie zuletzt „den Gerechten“, d.h. den von den Propheten verheißenen Messias, getötet hatten (V.52). Diese Worte waren sehr deutlich und geeignet, ihre Gewissen aufzurütteln. In der Tat wurden „ihre Herzen durchbohrt“ (vgl. V.54). Aber Buße taten sie nicht!