Lukas 10,13-37
Heutige Bibellese:
4.Mose 35,1-36,13 / Lukas 10,13-37 / Psalm 76,1-13 / Sprüche 12,10
Zu Beginn des Kapitels wurde beschrieben, wie der Herr erneut Jünger aussandte. Die geistliche Not war groß. Jesus sah, dass eine große Ernte bereitstand und es an Arbeitern mangelte. Voller Erbarmen und Mitleid sandte er nun Arbeiter in die Ernte (V.2) – diesmal gleich 70, so dass noch mehr Menschen mit der frohen Botschaft bekannt gemacht werden konnten als zuvor bei der Aussendung der 12 Jünger. Der Dienst der 70 war von „Erfolg gekrönt“. Stolz erzählen sie dem Herrn nach ihrer Rückkehr, was sie in seinem Namen bewirkt hatten (V.17). Doch der Herr bringt sie „auf den Boden der Tatsachen“ zurück. Die Dämonenaustreibung war nur ein kleiner Schlag gegen den Satan – nicht zu vergleichen mit der großen „Schlacht“, durch die der Satan aus dem Himmel geworfen wird (vgl. Off 12,5.7-10).
Grund unserer Freude soll nicht die Macht über Dämonen und Böses sein, sondern die Tatsache unserer Errettung (d.h. dass unsere Namen im Himmel angeschrieben sind; V.20). Jesus, der Sohn, hat uns den Vater offenbart und glückselig, wer sehen konnte, was die Jünger sahen (und uns in den Evangelien berichtet ist; V.22-23). Viele Könige und Propheten hatten auf dieses Vorrecht gehofft – und nun war es soweit! Wenn wir Jesus haben, haben wir das Beste und Wichtigste und den wahren Grund aller Freude. Mehr brauchen wir nicht (Phil 3,7-8)! (Ob auch wir das wohl endlich einsehen, die wir so oft meinen, noch dieses oder jenes im Leben zu benötigen, um glücklich sein zu können?)
Jesus und Gott von ganzem Herzen zu erkennen und zu lieben ist auch die Voraussetzung dafür, den Nächsten so zu lieben, wie Jesus es uns vorgelebt hat. Intellektuell war es auch für den Gesetzeslehrer sicher kein Problem, zu erklären, wer sein Nächster ist (erst mit der Praxis treten die Probleme auf). Mit seiner Frage versuchte er wohl, die Verantwortung von sich zu schieben. Doch Jesus fiel es nie schwer, knifflige Fragen einfach, klar und äußerst anschaulich zu beantworten. Er zeigt, wie weit Liebe geht – sie beugt sich bis zu den Verachteten und Verabscheuten herab; das hat Jesus immer wieder praktiziert. Eine große Herausforderung – ein großes Vorbild.