Lukas 9,51-62

April 02

Heutige Bibellese:

4.Mose 33,1-34,29 / Lukas 9,51-10,12 / Psalm 75,1-11 / Sprüche 12,9


Johannes (und sein Bruder Jakobus) hatten Jesu Belehrung über den Umgang mit Menschen, die einen anderen Glaubensweg gingen (V.49-50), offensichtlich noch nicht verinnerlicht. In V.53 zeigen sie noch die gleiche selbstherrliche Gesinnung: Als sie hörten, dass man Jesus (und seinen Jüngern) in einem samaritischen Dorf keine Unterkunft zur Verfügung stellen wollte, schlugen sie gleich vor, Feuer vom Himmel herabfallen zu lassen, um sie zu vernichten. Nachfolger Jesu haben kein Recht darauf, auf Ablehnung mit Gewaltanwendung zu reagieren. Jesus kam nicht, um Leben zu vernichten, sondern um Leben zu retten (V.56; vgl. Fußnote zu V.55)!

Mit Vers 51 beginnt der zweite Teil des Lukasevangeliums. Jesus verlässt Galiläa endgültig und macht sich auf den Weg nach Jerusalem, um am Kreuz für unsere Sünden zu sterben, damit alle, die daran glauben, Vergebung der Sünden und ewiges Leben empfangen können (Joh 3,16; Apg 10,43). Doch Jerusalem war nicht die „Endstation“ dieser letzten Reise Jesu. Ziel war „seine Aufnahme“ in die Herrlichkeit des Himmels (V.51; 24,26.51; 1.Tim 3,16).

Viele Hinweise in diesem zweiten Teil zeigen, dass Jesus unterwegs war (9,52.57; 10,38; 13,22.33; 14,25; 17,11; 18,35; 19,1.11.28-29.41.45; 24,50-51).

Jesus ist alleine aus der himmlischen Herrlichkeit in diese finstere Welt gekommen, aber er möchte nicht alleine dorthin zurückkehren. Er lädt alle Menschen ein, ihm als Jünger nachzufolgen. (Das Thema Jüngerschaft wird im Lukasevangelium besonders ausführlich behandelt.) Jüngerschaft ist allerdings mit Kosten und Unsicherheiten, Schwierigkeiten und sogar Kampf verbunden (9,57-62; vgl. 14,25-33). Dennoch ist es ein Weg, der sich lohnt; denn er geht zwar durch Leiden, aber er führt (wie bei Jesus) sicher zur Herrlichkeit! 


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