Markus 14,1-16
Heutige Bibellese:
3.Mose 15,1-16,34 / Markus 14,1-21 / Psalm 53,1-7 / Sprüche 11,2-3
Zwei Tage vor dem Passah (d.h. am Mittwoch) wurde Jesus von Maria in Betanien gesalbt (V.1.3; Joh 12,3). Jesus kommentiert ihre Tat damit, dass sie ihn zum Begräbnis gesalbt hätte. Balsamierungen waren damals weit verbreitet. Die Ägypter balsamierten die Toten ein, weil sie glaubten, dass diese nur solange im Jenseits weiterleben würden, wie ihre Leiber nicht verwest waren. Die Juden glauben dagegen an eine Auferstehung (Joh 11,24). Sie salbten die Toten, um den Verwesungsgeruch zu überdecken. Die Toten wurden gesalbt und eingewickelt und dann für ein Jahr auf einen Steintisch im Felsengrab der Familie gelegt. Danach kamen die Knochen in Ossuarien und wurden in eine Nische des Familiengrabes gestellt. Jesus wurde nur vor dem Tod gesalbt, nicht danach – er sollte „die Verwesung nicht sehen“ (d.h. nicht verwesen, sondern auferstehen).
Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe. (Ps 16,10)
Die Salbung durch Maria zeigt ihre ganze Hingabe. Der Verrat durch Judas steht im großen Gegensatz dazu. Maria schätzte Jesus so sehr wert, dass sie ein Gefäß Narde, das 300 Denare wert war (das entspricht dem Lohn von 300 Arbeitstagen), für ihn opferte. Judas war dagegen bereit, seinen Herrn für nur 30 Silberlinge zu verraten (V.11; Mt 26,15).
Im Matthäusevangelium wird nicht genauer beschrieben, woran die Jünger erkennen sollten, in welchem Haus Jesus das Passah mit ihnen feiern wollte. Markus nennt dagegen (wie auch Lukas) das Zeichen: einen Mann, der Wasser trägt. Wieder wird uns ein Dienst vor Augen gestellt. Suchen auch wir Gemeinschaft mit denen, die bereit sind dem Herrn zu dienen und gehen bevorzugt in solche Häuser?