Markus 1,1-28
Heutige Bibellese:
2.Mose 17,8-19,15 / Markus 1,1-28 / Psalm 35,17-28 / Sprüche 10,6-7
Im Markusevangelium wird Jesus in besonderer Weise als Diener, als vollkommener Knecht, dargestellt. Es zeigt die Erfüllung von Sach 3,8:
[...] Ja, siehe, ich will meinen Knecht, Sproß genannt, kommen lassen. (Sach 3,8)
Das Markusevangelium ist das kürzeste Evangelium und wird allgemein am wenigsten gelesen. Etwa 7% seiner Berichte sind aber nur bei Markus zu finden. Die übrigen 93% werden auch von den übrigen Evangelisten berichtet. Für das Gesamtverständnis dieses Evangeliums ist aber nicht nur interessant, was berichtet wird, sondern auch das, was weggelassen wird. So fehlt z.B. das Geschlechtsregister Jesu, weil für einen Diener die Abstammung nicht wichtig ist. Entscheidend ist, dass er treu und fleißig dient. Deshalb beginnt das Evangelium ohne Umschweife mit Johannes dem Täufer und der Taufe Jesu, die Jesu Dienstbeginn markiert. Nach einer Minimalfassung der Versuchung Jesu geht es dann gleich mit vielen Berichten über seinen Dienst weiter. Markus 1,21-34 beschreibt einen ganzen Tagesablauf des Dieners Jesus. Unermüdlich ist er von früh bis spät im Einsatz.
Auffallend ist die häufige Verwendung des Wortes kai („und“): über 1100-mal in nur 16 Kapiteln. Statistisch betrachtet kommt es deutlich häufiger vor als in allen anderen Büchern des NT. Die vielen „und“ machen deutlich, dass der Diener Jesus pausenlos im Einsatz war, um anderen Menschen zu helfen und zu dienen.
In wieweit sind wir bereit, dem Vorbild Jesu nachzufolgen und anderen Menschen zu dienen – auch wenn ein langer Arbeitstag hinter uns liegt?