Matthäus 27,62-66

Febr 13

Heutige Bibellese:

2.Mose 13,17-15,21 / Matthäus 27,33-66 / Psalm 34,12-23 / Sprüche 10,3


Wenn der Feind erst einmal tot ist, dann sind alle Probleme weg – so mag mancher denken. Doch das ist in der Regel nicht der Fall. Johannes der Täufer hatte König Herodes zurechtgewiesen, weil er die Frau seines eigenen Bruders Philippus geheiratet hatte (14,3). Als Herodes Johannes dann hatte köpfen lassen (was allerdings von seiner Frau ausgeheckt wurde), hatte er keineswegs Ruhe, sondern wurde von seinem schlechten Gewissen geplagt (14,2; Lk 9,7-9).

Auch die religiösen Anführer der Juden, die Jesus zur Kreuzigung ausgeliefert hatten, dachten wohl, dass sie die Probleme mit Jesus los wären, sobald sie ihn hätten kreuzigen lassen.

So war man am Karfreitag noch siegessicher, doch schon am nächsten Tag erinnerte man sich, dass Jesus gesagt hatte, er würde am dritten Tag von den Toten auferstehen. So hatten sie selbst am Passahfest keine Ruhe; immer noch kreisten ihre Gedanken um Jesus; sie wurden ihn einfach nicht los!

Pilatus gewährte die Bitte um eine Wache – obwohl seine Bemerkung „sichert es [das Grab], so gut ihr könnt“ (V.66) eine gewisse Skepsis andeutet! Und in der Tat, im nächsten Kapitel wird berichtet, dass auch die Wache Jesus nicht an der Auferstehung hatte hindern können. Die Pläne Gottes sind mit menschlichen Mitteln nicht zu stoppen. Und Jesus wird man so schnell nicht los, selbst wenn man ihn tötet!

In ähnlicher Weise versucht auch mancher, Gott zu Lebzeiten zu „beseitigen“ (ihm möglichst aus dem Weg zu gehen) und das schlechte Gewissen (das jeden Menschen dann und wann plagt) irgendwie zu beruhigen. Denn mit dem Tod, so denkt man, sei das Leben endgültig vorbei, das schlechte Gewissen für immer zum Schweigen gebracht und die (vielleicht nur unterschwellige) Angst, dass es Gott doch geben könnte, endlich überwunden. Doch wer so denkt, täuscht sich gewaltig. Schon zu Lebzeiten kann man Gott nicht entfliehen (Ps 139) – wie viel weniger nach dem Tod. Denn dann wird jeder Mensch von Gott gerichtet werden. Und wehe dem, der nicht schon zu Lebzeiten Frieden mit ihm geschlossen (und durch das Wissen um die Sündenvergebung ein gereinigtes Gewissen bekommen) hat! An Gott kommt keiner vorbei, schon gar nicht nach dem Tod.


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