Matthäus 27,15-26
Heutige Bibellese:
2.Mose 12,14-13,16 / Matthäus 27,15-32 / Psalm 34,1-11 / Sprüche 10,2
Pilatus hatte erkannt, dass Jesus unschuldig war und den Tod nicht verdient hatte. Deshalb versuchte er, Jesus freizugeben. Doch da er merkte, dass sein Wunsch nicht dem Willen der Juden entsprach, versuchte er, die Juden durch einen Trick dazu zu bewegen, der Freilassung Jesu zuzustimmen. Doch der Hass der führenden Juden auf Jesus war so groß, dass sie die Volksmenge überredeten, lieber die Freilassung des Mörders und Schwerverbrechers Barabbas zu fordern. Nachdem die Volksmenge derart aufgehetzt war, war es fast unmöglich, Jesus noch freizugeben. Das hätte sicher zu einem Aufstand geführt. Da nützten auch die warnenden Worte von Pilatus Frau nichts mehr. Pilatus hatte sich durch sein Angebot vom Volk abhängig gemacht und konnte jetzt nicht mehr zurück. Seine symbolische Händewaschung (V.24) wirkt geradezu lächerlich. Als ob man sich seiner Verantwortung vor Gott und Menschen so leicht entledigen könnte!
Sind nicht auch wir manchmal zu feige, unsere Überzeugungen direkt zu vertreten? Versuchen auch wir manchmal, „hinten herum“ ans Ziel zu gelangen? Das Beispiel, das die Bibel uns mit Pilatus gibt, sollte uns warnen. Menschliches Taktieren kann gewaltig „nach hinten losgehen“. Die Rechnung geht nicht immer auf. Wir müssen lernen, zu unseren Überzeugungen zu stehen, insbesondere wenn sie direkt oder indirekt mit unserem Glauben verbunden sind und dem gesellschaftlichen Trend widersprechen. Wir sind nicht Menschen, sondern Gott verantwortlich. Wir haben nicht Menschen, sondern Gott zu gefallen und zu fürchten – und ihm einmal Rechenschaft für all unser Reden, Handeln und Tun zu geben.