Hesekiel 14,12-23

Nov 05

Heutige Bibellese:

Hesekiel 13,1-14,28 / Hebräer 13,1-25 / Psalm 106,1-12 / Sprüche 27,1


Die Sünde und Untreue Judas hatte Gottes Gericht unausweichlich gemacht. Wenn sich gerechte Menschen im Volk befanden, dann könnten sie durch ihre Gerechtigkeit nur sich selbst retten, nicht aber andere.

Die Gerechten würden gerettet werden, aber andere (Freunde, Familienangehörige usw.) konnten durch ihre Gerechtigkeit nicht gerettet werden. Das Prinzip der Stellvertretung war in diesem Fall nicht anwendbar und gilt in diesem Sinne auch für uns: kein Glaubender kann durch seinen Glauben einen anderen retten; dafür ist persönlicher Glaube an Jesus Christus nötig. Dennoch kennt die Bibel das Prinzip der Stellvertretung. Nach dem Sündenfall bekleidete Gott Adam und Eva mit Fellen von Tieren (1.Mo 3,21). Dadurch wurde offenbar, dass Sünde den Tod eines Stellvertreters erfordert. Abel opferte von den Erstlingen seiner Herde (1.Mo 4,4). Das Opfer muss also sehr gut und vollkommen sein. Von Noah kann man lernen, dass das Opfer rein sein muss, denn er brachte nur die reinen Tiere als Opfer dar (1.Mo 8,20). Die Beinahe-Opferung Isaaks zeigt schließlich, dass das Opfer ein Mensch sein muss (1.Mo 22,2). Diese Kriterien werden von Jesus Christus, dem vollkommenen, reinen Sohn Gottes erfüllt. Unsere Rettung ist nur durch den Glauben an seinen stellvertretenden Opfertod möglich.

Warum werden gerade Noah, Daniel und Hiob erwähnt? Weil auch bei ihnen zutraf, dass sie durch ihre Gerechtigkeit nur sich selbst, nicht aber die Menschen ihres Umfeldes retten konnten. Sehr deutlich ist das bei Noah. Die Flut raffte alle Menschen hinweg. Lediglich seine Familie wurde mit ihm in der Arche gerettet – allerdings nicht durch Noahs Gerechtigkeit, sondern weil sie an Noahs Worte glaubten und dem Befehl Gottes, in die Arche zu gehen, gehorchten. Auch Daniel konnte nicht alle Weisen Babels retten, die Nebukadnezar töten ließ, weil sie ihm seinen Traum nicht deuten konnten (Dan 2). Viele wurden bereits getötet, bevor Daniel erfuhr, was geschah und er dem König die Deutung des Traums mitteilen konnte. Auch Hiob konnte nur sich selbst retten, aber „weder Söhne noch Töchter“, die bei den vom Satan bewirkten Katastrophen umkamen.

Vier Plagen bzw. Probleme werden angesprochen, die über Jerusalem kommen sollten (V.13-21). Hunger (V.13) ist die Folge einer ökonomischen Krise. Das Überhandnehmen wilder, böser Tiere (V.15) deutet auf ein ökologisches Ungleichgewicht hin und steht somit stellvertretend für alle Arten ökologischer Probleme. Kriege (V.17) sind die folge politischer Probleme. Die Pest (V.19) steht für Gesundheitsprobleme. Unter diesen vier Krisen würden die Menschen Jerusalems leiden müssen, aber es würde auch Entkommene geben (V.21-22). Diese würden nach Babel kommen und die dort bereits lebenden Judäer trösten (V.23).


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