Jeremia 3,6-20

Sept 02

Heutige Bibellese:

Jeremia 3,6-4,18 / Römer 3,9-31 / Psalm 48,1-15 / Sprüche 22,13


Diese Verse fallen in die Zeit König Josias (V.6). Der HERR klagte Juda an, rief zur Buße auf und gab eine wunderbare Verheißung für die Zukunft – die Israel angesichts des damaligen Zustandes nicht verdiente. Doch zum Glück handelt Gott nicht nach Verdienst, sondern aus Gnade – sonst hätten wir alle keine Chance!

Unter König Josia hatte eine große Erweckung stattgefunden. Doch V.10 zeigt, dass das Volk nicht mit ganzem Herzen umgekehrt war. Sie hatten sich von dem Reformeifer ihres Königs ein Stück weit mitziehen lassen, aber ihr Herz hatte sich nicht völlig von den Götzen gelöst. Doch noch war es nicht zu spät. Gott antwortet nicht sofort mit Gericht, sondern wirbt zunächst um die Herzen der Menschen. Juda hatte das Schicksal Israels verfolgt. Wegen dessen Götzendienstes hatte der HERR sich von ihnen getrennt (ihnen den Scheidebrief gegeben), so dass die Assyrer sie besiegen und in die Gefangenschaft führen konnten (V.6-8). Doch Juda ließ sich davon nicht belehren, blieb hartnäckig und fuhr fort, durch (geistliche) Hurerei und Ehebruch (d.h. Götzendienst) das Land zu entweihen und den Zorn des HERRN zu provozieren.

Deshalb sandte der HERR ihnen den Propheten Jeremia, der sie zur Buße aufrief (V.11-12). Voraussetzung dazu ist es, die eigene Schuld zu erkennen (V.13) und dann vor Gott zu bekennen. Der Hinweis auf die Hirten zeigt, dass die geistlichen Führer eine sehr große Verantwortung tragen und schlechte Führer großes Verderben unter den Glaubenden anrichten können.

Ab V.14b wird beschrieben, was der HERR in Zukunft für sein Volk tun wird, wenn der Überrest Israels umkehren wird. Der HERR wird das zerstreute Volk wieder sammeln (trotz Gründung des Staates Israels 1948 leben immer noch sehr viele Juden außerhalb Israels), er wird für gute Führer sorgen (V.15) und die Trennung zwischen Juda und Israel aufheben (V.18). Ganz Israel sowie alle Nationen werden sich in Jerusalem zum Namen des HERRN versammeln (V.17), aber die Bundeslade wird nicht mehr wichtig sein (ein Hinweis darauf, dass der zukünftige Tempel, den es gemäß dem Propheten Hesekiel geben wird, ohne Bundeslade sein wird; V.16). Weil der Herr Jesus selbst wiederkommt, wird die Bundeslade als Zeichen seiner Gegenwart nicht mehr nötig sein.


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