Jakobus 1,19-26

Juni 24

Heutige Bibellese:

Prediger 10,1-12,14 / Jakobus 1,19-2,13 / Psalm 142,1-8 / Sprüche 17,24-25


Können Sie zuhören? Werden Sie ungeduldig, wenn der andere länger darüber redet, was ihn bewegt? Haben Sie die Antwort oder das Urteil schon parat, bevor ihr Gegenüber zu Ende geredet hat? Gottes Wort sagt uns, dass wir schnell zum Hören, aber langsam zum Reden sein sollen (V.19). Gut zuhören, in Ruhe nachdenken, dann antworten.

Vor allem aber sollen wir auch langsam zum Zorn sein. In der Welt geschieht vieles, über das man sich ereifern kann – aber ist das wirklich alles der Aufregung wert? Und wenn meine Rechte verletzt werden, jemand mich (vielleicht zum Teil ungerechtfertigt) beschuldigt, muss ich dann mit gleicher Münze heimzahlen oder mit Zorn „zurückschlagen“?

[Jesus sagt:] Dem, der dich auf die Backe schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Untergewand nicht! (Lk 6,29)

[...] Warum lasst ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? (1.Kor 6,7)

Die Aufforderung, gute Zuhörer zu sein, gilt auch bezüglich dem Wort Gottes. Wir müssen gut zuhören, damit wir verstehen, was die Gedanken Gottes sind, was sein Wille ist und wie wir uns verändern sollen. Doch es darf nicht beim Hören bleiben. Theologisches Wissen ohne Umsetzung in die Tat ist Selbstbetrug (V.22) – man hält sich wegen seines Wissens für fromm, aber das Leben bezeugt das Gegenteil. Es kommt darauf an, dem Herrn zu dienen, für Gottes Reich aktiv zu sein. Doch das ist auch noch nicht alles. In V.26 (der eine echte Herausforderung ist) schließt sich der Kreis wieder und kommt an den Anfang (V.19) zurück: Alles Tun, alle Aktivität ist vergeblich, wenn wir uns nicht selbst beherrschen können. Wir sollen nicht nur wie Christus dienen, sondern uns auch gottgemäß verhalten.


Nächster Tag Vorheriger Tag