Hoheslied 1,6-8; 2,15; 8,12

Juni 25

Heutige Bibellese:

Hoheslied 1,1-5,1 / Jakobus 2,14-3,12 / Psalm 143,1-12 / Sprüche 17,26-27


Sulamith (7,1), die Geliebte des Königs, hütete Weinberge (V.6). Sie kümmerte sich um die Weinberge anderer, damit diese Frucht brächten. Doch ihren eigenen Weinberg vernachlässigte sie. Gleiches kann auch in der Gemeinde vorkommen. Die Hirten und Seelsorger tun einen wichtigen Dienst, indem sie anderen helfen, die Probleme ihres Lebens in den Griff zu bekommen. Dabei kann es allerdings passieren, dass sie sich selbst vergessen und ihr eigener Weinberg ins Hintertreffen gerät. Vielleicht sind Sie so engagiert, dass Sie sich nicht mehr genug Zeit für die Gemeinschaft mit dem Herrn nehmen? Vielleicht wird bei Ihnen auch mehr Schutt abgeladen, als sie beseitigen können?

Andererseits sind nicht nur die Weinberge derjenigen, die sich um andere kümmern, in Gefahr, sondern alle. In 2,15 erwähnt Sulamith die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben. Oft sind es Kleinigkeiten, die zu großen Problemen führen. Solche kleinen Füchse können z.B. falsche Gedanken sein, die der Wahrheit (die uns in Gottes Wort offenbart ist) widersprechen. Z.B. Gedanken wie „Gott liebt mich nicht“ (weil man das vielleicht gerade nicht spürt) oder „ich bin zu nichts zu gebrauchen“ (nur weil man irgendwo „versagt“ hat oder eine Sache anders lief als geplant). Solche kleinen Dinge wie falsche Gedanken können verheerende Wirkung haben. Deshalb: Sehen Sie zu, dass sie diese kleinen Füchse fangen, bevor sie großen Schaden angerichtet haben. Am Ende des Liedes, das auch die geistliche Entwicklung Sulamiths beschreibt, kümmerte sie sich wieder um ihren eigenen Weinberg – und sofort wurde Frucht sichtbar (8,12)!

Kapitel 1,7-8 macht uns noch auf etwas anderes aufmerksam. Sulamith wollte wissen, wo ihr Geliebter, der König, sich aufhielt, d.h. wo sie ihn finden könnte. Sie wollte nicht zu anderen Hirten gehen. Sie hatte wohl erkannt, dass nur ER der gute Hirte ist (Joh 10,11-14; Salomo ist ja ein Bild für den Herrn Jesus). Seine Antwort lautete, dass sie nur den Spuren der Herde folgen müsse, um ihn zu finden. Hinterlässt Ihr Leben Spuren, durch die andere, noch Suchende, zu dem guten Hirten Jesus Christus finden können?


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