Prediger 7

Juni 23

Heutige Bibellese:

Prediger 7,1-9,18 / Jakobus 1,1-18 / Psalm 141,1-10 / Sprüche 17,23


Weisheit und Erbbesitz sind nützlich (V.11). Sie bieten in gewissem Rahmen Sicherheit und Schutz; sie sind „unter der Sonne“ von Vorteil, weil sie den Besitzer am Leben erhalten (V.12) und ihm ermöglichen, das Leben zu genießen. Doch sie sind keine Hilfe, um weiter zu blicken! Auch können sie die Probleme der Menschen nicht lösen und können nicht gerade machen, was Gott gekrümmt hat. Gottes Wege bleiben geheimnisvoll und unergründlich. Auf die Tage des Glücks folgen Tage des Unglücks (V.14), und dem Gerechten ergeht es dabei nicht besser als dem Ungerechten (manchmal eher umgekehrt; V.15). Daraus kann der Menschenverstand nur die Schlussfolgerung ziehen, nicht allzu gerecht zu sein (V.16). Am besten scheint ein Mittelweg zwischen gerecht und ungerecht zu sein (V.16-18). Doch das ist die Sicht der Menschen „unter der Sonne“. Wer das Licht der helleren Sonne, der „Sonne der Gerechtigkeit“ (Mal 3,20; eine Prophetie auf Jesus Christus) kennt, denkt anders! Zwar bleibt im jetzigen Leben viel Unrecht ungestraft und viel Gerechtigkeit unbelohnt – aber im Gericht Gottes am Ende des Lebens eines jeden Menschen wird das anders sein. Entscheidend ist daher nicht, ob das jetzige Leben mit Glück angefüllt ist, sondern wie man ggf. mit dem Unglück umgeht. Lehnt man sich dagegen auf? Flucht man Gott deswegen? Oder ist man bereit, auch das (wie zuvor das Gute) aus seiner Hand zu nehmen (V.14)?

[...] Das Gute nehmen wir von Gott an, da sollten wir das Böse nicht auch annehmen? Bei alldem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen. (Hi 2,10)

Das ist die rechte Einstellung; das ist wahre Gottesfurcht. Und nur sie hilft, dem ewigen Unglück und Verderben zu entgehen (vgl. V.18)!


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