Daniel 1

Nov 25

Heutige Bibellese:

Daniel 1,1-2,23 / 2.Timotheus 2,1-21 / Psalm 119,65-80 / Sprüche 28,12


Daniel gehörte zu den vornehmen und angesehenen Familien Judas. Er hatte ein sehr gutes, makelloses Aussehen, war weise und besaß eine gute Auffassungsgabe (V.3-4). Unter seinen Zeitgenossen war er für seine Gerechtigkeit und Weisheit bekannt (Hes 14,14.20; 28,3). Er war noch ein junger Mann, als er im dritten Jahr der Regierung Zedekias 605 v.Chr. nach Babel gebracht wurde (V.1.4). Er lebte mindestens bis zum dritten Jahr von Kyrus, d.h. bis 536 v.Chr. (10,1). und muss daher ein hohes Alter erreicht haben. Wenn er bei der Wegführung vielleicht 16 Jahre alt gewesen ist, dann war er 536 v.Chr. 85 Jahre alt.

Daniel benutzt hier das babylonische Zählsystem für die Datierung, bei dem das erste Jahr das „Jahr der Thronbesteigung“ genannt und nicht mitgezählt wurde. Nach jüdischer Rechnung war es bereits das vierte Jahr Jojakims (Jer 25,1).

Nebukadnezar hatte die Elite des Landes nach Babel bringen lassen, um sie ausbilden zu lassen und in seinen Dienst stellen zu können. Dabei sollten sie nicht darben, sondern einen Teil der Speisen und des Weins erhalten, der auch für den König vorgesehen war! Das klingt verlockend, stellte für einen frommen Juden aber ein großes Problem dar, weil die Heiden bei der Essenszubereitung nicht auf die Einhaltung des mosaischen Gesetzes achteten. Das Essen war unrein! Es ist schön zu sehen, wie ernst dem jungen Daniel Gottes Gebote waren. Er hatte sich vorgenommen, sich nicht zu verunreinigen, und wandte daher viel Energie auf, um zu verhindern, dass er Fleisch unreiner Tiere bzw. nicht gesetzesgemäß zubereitete Speise essen müsste. Der Oberste der Leibwache hatte Angst, dem Wunsch Daniels nachzugeben. Immerhin war er vor dem König für Daniel und dessen Freunde verantwortlich! Schließlich konnte Daniel ihn dazu überreden, ein zeitlich befristetes Experiment durchzuführen. Der HERR sah die Herzensnot Daniels und schenkte ihm Gnade (V.9)! Lassen wir uns von „Vorgesetzten“ oder weisungsbefugten Personen einschüchtern, oder sind wir bereit, für unsere biblischen Überzeugungen einzutreten und sie mit Geschick und Klugheit zu verteidigen (vgl. Mt 10,16)?

Am Ende der Zehn-Tage-Frist sahen Daniel und seine Freunde sogar besser aus als die übrigen jungen Männer, die mit ihnen ausgebildet wurden. Eine fleischlose Ernährung kann sich also sehr positiv auswirken. Vor allem aber zeigt das Ergebnis, dass Gott es segnet, wenn man von Herzen seinen Willen tun will und sich dafür einsetzt, dass dies möglich ist. In unserem Leben liegt das Problem nicht bei unreiner Nahrung („den Reinen ist alles rein“; Tit 1,15), sondern in anderen Bereichen. Zum Beispiel verlangen manche Arbeitgeber oder Vorgesetzten, dass am Arbeitsplatz betrogen wird. Das Beispiel Daniels kann uns ermutigen, sich nicht zu Dingen verleiten zu lassen, die gegen Gottes Gebote verstoßen und unser Gewissen belasten. Es lohnt sich, dem nicht nachzugeben und die eigene Position von Anfang an klar zu machen. Der Herr segnet Aufrichtigkeit und Integrität!


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