Hesekiel 47
Heutige Bibellese:
Hesekiel 47,1-48,35 / 2.Timotheus 1,1-18 / Psalm 119,49-64 / Sprüche 28,11
In Kap. 47 sieht Hesekiel Wasser aus dem Tempel hervorkommen. Der Strom wird ins Tote Meer fließen (hebr.: Salzmeer). Salz ist ein gutes Desinfektionsmittel. Der Salzgehalt des Toten Meeres ist mit inzwischen 30% (gesättigte Lösung) so hoch, dass kein Leben darin existieren kann (ausgenommen Mikroben). Um das Problem der Austrocknung des Toten Meeres zu beheben, gab es in der Zeit, als viele gut ausgebildete russische Einwanderer ins Land kamen, Überlegungen, das Mittelmeer anzuzapfen und dessen Wasser ins Tote Meer zu leiten. Der Plan wurde aus Kostengründen fallengelassen. Derzeit gibt es zusammen mit Jordanien ähnliche Überlegungen, das Tote Meer mit Wasser aus dem Roten Meer aufzufüllen. Die Bibel zeigt, dass dies überflüssig ist, weil solches in der Zukunft ohne menschliches Zutun geschehen wird. Das Wasser aus dem Tempel wird das Tote Meer heilen, so dass es darin sogar wieder von Fischen wimmeln wird (V.9). In V.9 ist von einem Doppelfluss die Rede (vgl. Fußnote; im Hebräischen steht die Dual-Form). Der zweite Arm des Flusses mündet ins Mittelmeer (Sach 14,8).
In den Versen 13-20 werden die Grenzen des Landes beschrieben. Die Rückkehr ins Land erfolgt wegen der den Vätern gegebenen Verheißung. Genaugenommen wurde sie Abraham gegeben (1.Mo 15,18) und gegenüber Isaak und Jakob erneut bestätigt (1.Mo 26,3-4; 35,12; 2.Mo 2,24). Gemäß 1.Mo 15,18 sollte das Gebiet Israels vom Strom Ägyptens (das ist der Nil) bis zum Euphratstrom reichen. Auffallend ist, dass das hier genannte Gebiet kleiner ist: vom Bach Ägyptens (einem Wadi, das ungefähr bei der heutigen Grenze zwischen Israel und Ägypten liegt) bis nach Hamat. Zu Beginn des Tausendjährigen Reiches wird die Bevölkerung Israels auf ein Drittel geschrumpft sein (Sach 13,8) und folglich nicht mehr Platz benötigen. Der Herr gibt nicht mehr als nötig. Doch die Bevölkerung wird weiter wachsen, sowohl durch Vermehrung als auch durch Juden, die noch aus anderen Ländern zurückkehren werden (Jes 49,22). Und dann wird das Gebiet Israels auf die den Vätern verheißene Größe erweitert werden.
Bemerkenswert sind die Anordnungen bezüglich der Aufteilung des Landes (V.21-23). Fremde, d.h. Nichtjuden, die im Land wohnen und dort Nachkommen gezeugt haben, sollen wie Einheimische gelten und ein eigenes Erbteil im Land erhalten – im Gebiet des Stammes, in dem sie leben!
Denn der HERR, euer Gott, [...] der niemanden bevorzugt [...] der Recht schafft der Waise und der Witwe und den Fremden liebt, so dass er ihm Brot und Kleidung gibt. (5.Mo 10,17-18)