Hesekiel 38-39

Nov 19

Heutige Bibellese:

Hesekiel 39,1-40,27 / 1.Timotheus 5,1-25 / Psalm 118,1-18 / Sprüche 28,1


Die Frage, wie der Abschnitt Hes 38-39 zeitlich einzuordnen ist, wird von Auslegern unterschiedlich beantwortet. Entscheidend ist, wie man die Aussage, dass Israel zur Zeit des Angriffs in Sicherheit wohnen wird, interpretiert (38,8.14). Es gibt in der Bibel zwei Stellen, die anzudeuten scheinen, dass Israel einmal in Sicherheit leben wird. Die erste ist Dan 9,27, wo vorausgesagt wird, dass der Führer des kommenden (Römischen) Reiches einen Bund mit Israel schließen wird. In Jes 28,15 wird dieser Bund ebenfalls erwähnt (und Europa mit dem wenig schmeichelhaften Namen „Scheol“, d.h. Totenreich, bezeichnet):

Denn ihr sagt: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und mit dem Scheol einen Vertrag gemacht. Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt, wird sie uns nicht erreichen, denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Trug uns geborgen. (Jes 28,15)

Dieser Bund soll vor der „überflutenden Geißel“ (Elb) schützen. Damit scheint der König Syriens der Endzeit gemeint zu sein, denn in Dan 11,40 wird von eben diesem König gesagt, dass er Israel „überschwemmen und überfluten“ wird. Doch dieser Bund wird nach der Hälfte der Zeit gebrochen werden und damit nicht die erhoffte Sicherheit bringen (Dan 9,27)!

Die andere Stelle, in der von Sicherheit die Rede ist, ist 1.Thess 5,3:

Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie [...] und sie werden nicht entfliehen. (1.Thess 5,3)

Auch hier handelt es sich nicht um echten Frieden – es wird nur von Frieden gesprochen. Heute wird in aller Welt – insbesondere auch bezüglich des Nahen Osten – viel von Frieden und Sicherheit gesprochen. Und dennoch ist man von diesem Zustand weiter entfernt als je zuvor; immer wieder kommen in Israel Menschen durch Terroranschläge ums Leben.

Israel wird erst dann wirklich in Sicherheit wohnen, wenn Jesus Christus wiedergekommen ist und sein Friedensreich aufgerichtet hat. Erst dann wird das weltweite Abrüsten beginnen, alle Waffen vernichtet werden und die Menschen sorglos unter Weinstock und Feigenbaum sitzen (was ein Bild für Sicherheit ist).

[...] Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nie mehr wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden das Kriegführen nicht mehr lernen. Und sie werden sitzen, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund des HERRN der Heerscharen hat geredet. (Mi 4,3-4)

Vermutlich wird es gerade diese Abrüstungsphase zu Beginn des Tausendjährigen Reiches sein, die der Fürst aus dem äußersten Norden zu einem letzten Angriff gegen Israel nutzen wird. Dafür spricht unter anderem., dass in 39,9 eher primitive Waffen genannt werden. Weil Panzer, Atombomben und anderes hochtechnologisches Kriegsgerät abgerüstet sein wird, wird man wieder auf diese Waffen zurückkommen müssen.


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