2.Könige 19

Juli 28

Heutige Bibellese:

2.Könige 19,1-20,21 / 1.Korinther 9,1-18 / Psalm 22,15-32 / Sprüche 20,5-6


Der Rabschake, ein assyrischer Würdenträger, den der König von Assur zusammen mit zwei anderen nach Jerusalem gesandt hatte (18,17) und der der Wortführer dieser Delegation war, hatte nicht nur den HERRN, sondern auch Hiskia angegriffen und verspottet: sein Vertrauen auf das schwache Ägypten, die Schwäche seines Heeres sowie die religiösen Reformen. Umso bemerkenswerter ist, dass Hiskia diese Punkte nicht vor dem HERRN beklagte. Ihn machte besonders eins betroffen: dass der HERR verhöhnt worden war (V.4). Jesaja lässt ihm daraufhin die tröstliche Nachricht übermitteln, dass Sanherib, der König von Assur, ein Gerücht hören und in sein Land zurückkehren und dort getötet werden würde. Das Gerücht, das der König hörte, war, dass der König von Kusch gegen ihn zum Kampf ausgezogen sei. Das veranlasste Sanherib, die Belagerung Jerusalems zu unterbrechen – nicht ohne Hiskia mitteilen zu lassen, dass er sich trotzdem keine Hoffnung auf Rettung würde machen können (V.11). Hiskia nahm den gotteslästerlichen Brief und ging damit in den Tempel des HERRN. Und wieder erwähnte er nicht sich selbst, sondern nur, dass der HERR verhöhnt worden war (V.16). Sein Gebet gibt Zeugnis davon, dass er nicht glaubte, dass alle Götter identisch oder vergleichbar wären. Er hielt an dem Glauben an den einen Gott fest, der für alle Königreiche der Erde zuständig ist und der Himmel und Erde geschaffen hat (V.15). Und er bat um Rettung, damit alle Königreiche der Erde erkennen mögen, dass ER alleine Gott ist (V.19)! Teilen wir dieses Anliegen, dass alle Welt den einzigen, alleinigen Gott erkennt? Tun wir etwas dafür?

Die Worte, die Jesaja daraufhin vom HERRN empfing, sind voller Spott (V.21). Dem HERRN steht es zu, seine Feinde zu verspotten – uns dagegen nicht. In V.23-24 werden weitere prahlerische Worte Sanheribs zitiert. Sicher, er hatte Großes vollbracht – aber er hatte dabei vergessen, dass dies auf den HERRN zurückging und nicht sein Verdienst war! Mögen wir uns stets bewusst sein, dass alles, was wir sind und erreichen, vom HERRN kommt und kein Grund zum Rühmen und zur Selbstüberhebung ist (1.Kor 4,7)!

Der HERR gab Hiskia noch ein Zeichen: Im ersten Jahr würde man den Nachwuchs der Ernte essen, im zweiten den Wildwuchs, aber im dritten Jahr sollte man wieder säen und ernten (V.20). Bei der Ernte fallen immer einige Körner auf den Acker, die im nächsten Jahr von alleine aufgehen. Aber im dritten Jahr würde ein aktives Säen und Ernten wieder nötig (und auch möglich!) sein. Das Zeichen stand symbolisch für die Tatsache, dass vom Haus Juda ein Überrest übrigbleiben würde, der wieder wurzeln und Frucht tragen würde.

Geistlich können wir das auch auf uns anwenden. Wenn die Kinder klein sind, können sie sich von dem ernähren, was sie in der Kinderstunde und im Elternhaus bekommen („Nachwuchs der Ernte“). Jungbekehrte können eine Zeit lang von den Predigten leben („Wildwuchs“). Aber dann kommt der Zeitpunkt, an dem sie selbst aktiv werden und „säen“ (die Bibel lesen und studieren) müssen, um Frucht zu bringen.


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