1.Korinther 9,1-18

Juli 28

Heutige Bibellese:

2.Könige 19,1-20,21 / 1.Korinther 9,1-18 / Psalm 22,15-32 / Sprüche 20,5-6


Mit Kapitel 9 unterbricht Paulus die Ausführungen über Götzendienst und Götzenopferfleisch, um seine eigene Autorität als Apostel zu verteidigen. Manche scheinen seine Stellung als Apostel angezweifelt zu haben, weil er sich in vieler Hinsicht anders verhielt, als es üblich war. Diesen Einwänden begegnete er zunächst in V.1-2 mit einem vernichtenden Argument: Die Korinther waren doch sein Werk im Herrn; die Gemeinde war durch ihn als menschliches Werkzeug entstanden. Allein diese Tatsache musste schon alle Zweifel ausräumen.

Darüber hinaus hätte auch Paulus ein Recht auf die Dinge gehabt, die die anderen Apostel zu Recht (vgl. das Zitat aus 5.Mo 25,4 in V.9) in Anspruch nahmen. Doch er verzichtete auf vieles, was ihm „rechtlich“ zugestanden hätte – um dem Evangelium kein Hindernis zu geben (V.12), die Korinther nicht zu belasten und gleichzeitig ihren Stolz zu demütigen.

Es kommt öfter vor, dass Menschen das, was ihnen kostenlos angeboten wird, verachten. Die Korinther, die überall auf das Große, Eindrucksvolle und Spektakuläre aus waren (was sich später bei den Geistesgaben wieder zeigt), konnten die Bescheidenheit des Apostels nicht nachvollziehen. Sein Lohn war gerade, dass er die Verkündigung des Evangeliums kostenfrei machte und auf seine Rechte verzichtete (V.18)  Wenn jemand Hilfe und Unterstützung ablehnt, weil er genug hat, so ist das keine Tugend. Wenn aber jemand nichts hat und dennoch auf Unterstützung verzichtet, um die Ausbreitung des Evangeliums nicht zu behindern, so ist das ein Beweis echter Hingabe und völligen Gottvertrauens. Das war sein Ruhm (V.15)!


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