2.Könige 11; 12,1-4
Heutige Bibellese:
2.Könige 11,1-12,22 / 2.Thessalonicher 2,1-17 / Psalm 12,1-9 / Sprüche 19,8-9
Nach der Ermordung Ahasjas brachte dessen Mutter Atalja die ganze königliche Nachkommenschaft um, um selbst Königin zu werden (V.1-3). Doch die Schwester Ahasjas, Joscheba, die mit dem (Hohe-)Priester Jojada verheiratet war (2.Chr 22,11), konnte einen Sohn Ahasjas, Joasch, retten. Wäre der Plan Ataljas (die ein Bild für den Satan ist) aufgegangen, dann wären wir alle verloren. Wenn der ganze Same Davids getötet worden wäre, dann hätte Jesus, der verheißene Messias aus dem Geschlecht Davids, nicht kommen und uns retten können! Im Buch Ester versuchte Haman, die Juden auszurotten, doch auch dieser Plan schlug fehl. Nach der Geburt Jesu unternahm der Satan einen erneuten Versuch, den Verheißungsträger zu vernichten. Sehr viele Kinder fielen dem Kindermord von Bethlehem, der von Herodes dem Großen veranlasst wurde, zum Opfer. Aber auch damals hat Gott rechtzeitig für die Rettung des Nachkommens Davids gesorgt – Josef war mit Maria und Jesus nach Ägypten geflohen! Und immer noch hat der Satan nicht aufgegeben. Bis heute geht er wie ein brüllender Löwe umher und versucht, die Glaubenden zu verschlingen – doch der Herr gibt uns Kraft, dem Satan zu widerstehen (1.Pt 5,8; vgl. Off 12,4)!
Mit sieben Jahren wurde Joasch als König eingesetzt (12,1). Da er noch so jung war, wurde er von seinem Onkel, dem Priester Jojada, unterstützt und unterwiesen (12,3). Jojada schloss einen Bund zwischen dem König und dem Volk, aber auch zwischen König und Volk und dem HERRN, dass sie dessen Volk sein sollten (11,17). Als Folge davon riss das Volk des Landes (oft ist die Landbevölkerung in religiösen Angelegenheiten noch nicht so verdorben wie die Stadtbevölkerung) das Haus des Baal nieder und vernichtete alles, was mit diesem Götzendienst zu tun hatte, einschließlich des Priesters (was gemäß 5.Mo 13,7-11 angemessen war).
Vers 12,4 macht darauf aufmerksam, dass das Volk noch auf den Höhen opferte. Nach der in 11,18 beschriebenen Erweckung kann man vermuten, dass es sich dabei nicht um Götzendienst handelte, sondern dass der HERR dort verehrt wurde, wie das vor Erbauung des Tempels üblich war (auch Salomo opferte davor auf den Höhen, vgl. 1.Kön 3,2-4). Solange der Tempel in Jerusalem noch nicht erbaut worden war, sah der HERR darüber hinweg. Doch seitdem der Tempel vorhanden war, erregte solches Verhalten sein Missfallen (5.Mo 12,11). Es genügt eben nicht, wenn wir bezüglich Gottesdienst und Anbetung gute Absichten hegen, uns dabei aber nicht an Gottes Anordnungen halten! Der einzige „Ort“, an dem wir zum Gottesdienst und zur Anbetung zusammenkommen sollen, ist der Ort, an dem man sich „in Jesu Namen“ versammelt (Mt 18,20). D.h. dort, wo Jesus der Mittelpunkt ist, wo alles auf IHN ausgerichtet ist, wo man sich an seinem Willen orientiert bzw. an den Grundsätzen, die die Bibel uns lehrt.
(Andererseits könnte sich V.4 trotz 11,18 auf Götzendienst beziehen. Jedenfalls zeigt der schnelle Abfall nach dem Tode Jojadas, 2.Chr 24,17-18, dass die Reformation nicht sehr tiefgehend war.)