2.Könige 13

Juli 16

Heutige Bibellese:

2.Könige 13,1-14,20 / 2.Thessalonicher 3,1-18 / Psalm 13,1-6 / Sprüche 19,10-11


Nach dem Tod Jehus wurde dessen Sohn Joahas König über Israel. Wie von allen Königen des Nordreiches lesen wir auch von ihm, dass er tat, was böse war in den Augen des HERRN. Die einzige Ausnahme bildete Jehu, der tat, was in den Augen des HERRN recht war (wenn auch nicht mit ganzem Herzen) und deshalb über vier Generationen Nachfolger auf dem Thron haben durfte (10,29-31). Der HERR wurde zornig über Joahas und gab Israel in die Hand der Aramäer, angeführt durch Hasael und dessen Sohn Ben-Hadad. Elisa hatte dies vorausgesehen und deshalb vor Hasael über dessen Bosheit gegenüber Israel geweint (8,11-12). In seiner Not tat Joahas das einzig Richtige: Er betete zum HERRN (V.4)! Er ist der einzige König des Nordreiches, von dem solches berichtet wird. Joahas war alles andere als ein gottesfürchtiger Mann. Er kam nicht zum Gottesdienst nach Jerusalem, sondern diente den Götzen. Er hielt am Kult um die goldenen Kälber fest, die Jerobeam errichtet hatte, und ließ auch die Aschera in Samaria stehen (V.6). Und dennoch erhörte der HERR sein Gebet und gab Israel einen Retter, so dass sie aus der Hand Arams freikamen (V.5). Ist uns bewusst, wie viel unsere Gebete bewirken können? Der HERR hat selbst das Gebet eines Joahas beantwortet, der nicht einmal wiedergeboren war, aber wohl wusste, dass niemand außer dem HERRN ihm helfen konnte. Die wenigen Kriegswagen, Reiter und das kleine Heer, das er noch hatte, konnten jedenfalls nicht helfen. Möge der Herr bewirken, dass auch wir unsere Schwachheit erkennen und alle Hilfe von ihm erbeten und erwarten!

Nach dem Tod des Joahas wurde sein Sohn Joasch König (nicht zu verwechseln mit dem noch amtierenden König von Juda, der ebenfalls Joasch hieß). Auch er tat, was böse war in den Augen des HERRN und verharrte in den Sünden Jerobeams. Während seiner Regierungszeit erkrankte Elisa und starb. Manche Christen vertreten die Meinung, dass man als Christ nicht krank werden müsse. Doch Krankheiten sind wie der Tod fester Bestandteil der gefallenen Schöpfung. Auch Glaubende werden krank. Und wie bei Elisa können diese Krankheiten auch tödlich verlaufen, d.h. sie können das Mittel sein, durch das der Herr die Seinen zu sich nimmt (V.14).

Auch Joasch erfuhr von der Krankheit Elisas, besuchte ihn und weinte über ihn. Bei dieser letzten Begegnung wurde Elisa ein letztes Mal zum „Gnadenvermittler“. Der HERR wollte Israel Sieg über Aram schenken – und zwar gemäß dem Glauben, den Joasch hatte. Weil er dreimal mit den Pfeilen schlug, würde er Aram dreimal schlagen können. Das reichte nicht für eine völlige Vernichtung Arams, aber immerhin dafür, die Städte von Ben-Hadad zurückzuerobern, die dessen Vater Hasael von seinem Vater erobert hatte (V.24-25). Es ist daher gut möglich, dass der in V.5 erwähnte Retter kein externer Helfer zur Zeit des Joahas war, sondern dessen Sohn Joasch; denn unter ihm konnte Israel die Aramäer zurückdrängen (auch sein Enkel Jerobeam wird als Retter bezeichnet; 14,27). Und wer hat noch nicht erlebt, dass es manchmal sehr lange dauert, bis wir erhalten, worum wir gebeten haben?

Dass Joasch keinen größeren Sieg über die Aramäer erringen konnte, lag an seinem schwachen Glauben. Wie groß ist unser Glaube? Glauben wir z.B. noch, dass sich bei einer Evangelisation bei uns viele Menschen bekehren können? Beten wir dafür?


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