Offenbarung 18

Dez 26

Heutige Bibellese:

Nehemia 5,14-7,72 / Offenbarung 18,1-24 / Psalm 145,1-21 / Sprüche 30,21-23


In Kapitel 18 steht die Wirtschaftsmacht dieses Systems im Blickfeld. Während das religiöse System schon vernichtet wurde (17,16), bleibt das damit verbundene Wirtschaftssystem bestehen, bis die „Sünden aufgehäuft [sind] bis zum Himmel“ (V.5). Auch dies erinnert wieder an den Turm zu Babel, dessen Spitze bis an den Himmel reichen sollte (1.Mo 11,4) – und bezeugt das Machtstreben und die Selbsterhöhung seiner Erbauer. Der Gipfel der Selbsterhöhung und des Machtstrebens erreichte das babylonische Reich unter Nebukadnezar, doch nicht lange danach ging es bergab bis zum völligen Ruin. Die Prinzipien dieses Reiches fanden jedoch in Rom eine Fortsetzung, zuerst in kaiserlicher, später in päpstlicher Form. Noch ist der Gipfel der Machtentfaltung dieses Systems nicht erreicht, aber wenn er erreicht ist, wird das Ende schnell kommen („in einer Stunde“; V.10.17.19) – und der Schrecken weltweit sehr groß sein. Schon heute ist die Wirtschaft weltweit so verflochten, dass bei dem Niedergang eines großen Betriebes viele andere Betriebe mit in Turbulenzen gerissen werden. Das wird auch auf die weltweit operierende Wirtschaftsmacht Babylon zutreffen.

Die Verse 6-7 zeigen, das Babylon als Strafe das doppelte seiner Schuld empfangen wird – genau wie es das durch Mose gegebene Gesetz vorschrieb (2.Mo 22,3.6.8). Babylons Schuld besteht in Selbstverherrlichung und Üppigkeit, ihre Strafe wird in Qual und Trauer bestehen. Das Niederwerfen Babylons wird nicht nur schnell (V.10.17.19), sondern auch mit großer Heftigkeit erfolgen, was der Vergleich mit dem Werfen eines großen Steines zeigt (V.21).

Während die Menschen auf der Erde über den Fall Babylons klagen werden, wird im Himmel Freude herrschen (V.20). Der Unterschied ist gewaltig: auf der Erde werfen die Menschen Staub auf ihre Häupter, weinen und trauern (V.19), im Himmel herrscht Fröhlichkeit, weil endlich der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Gott die Rache an Babylon vollzogen hat für all das, was es an seinen Heiligen, Aposteln und Propheten an Unrecht begangen hat (z.B. das ganze vergossene Blut; 17,6).


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