Offenbarung 9

Dez 17

Heutige Bibellese:

Esra 5,2-6,22 / Offenbarung 9,1-21 / Psalm 136,1-26 / Sprüche 29,26-27


Die ab der fünften Posaune folgenden Gerichte sind so heftig, dass sie als „Wehe“ bezeichnet werden. Das fünfte und sechste Posaunengericht zeigen eine gewisse Ähnlichkeit. Doch während das fünfte vor allem Qualen zur Folge hat, so dass die Menschen den Tod suchen werden, aber nicht finden können, weil der Tod vor ihnen flieht (V.6), kommen im sechsten Gericht zahlreiche Menschen um.

In V.20 wird zum ersten Mal in der Offenbarung das Wort „Plagen“ benutzt. Das erinnert an die Plagen in Ägypten, die in 2.Mo 7-12 beschrieben werden. In beiden Fällen kann man sehen, dass Gott nicht gerne Gericht ausübt. Es ist für ihn ein „befremdendes Werk“ (Jes 28,21). Und folglich führt er es nicht aus, ohne die Menschen vorher reichlich zu warnen (vgl. auch Am 3,7). Die meisten der zehn Plagen wurden vorher ausdrücklich von Mose und Aaron angekündigt. Und jede Plage an sich stellte eine Warnung da, endlich auf Gott zu hören und Israel ziehen zu lassen – bis am Ende die zehnte und schrecklichste Plage mit dem Tod aller Erstgeborenen folgte. Im Verlauf der Geschichte sandte Gott zahlreiche Propheten, die sowohl Israel als auch die umliegenden Völker vor dem bevorstehenden Gericht Gottes warnten. Und manche ließen sich warnen, taten Buße und wurden verschont (Ninive). Bis heute warnt Gott die Menschen, sowohl indirekt (z.B. durch Naturkatastrophen) als auch direkt durch zahlreiche Missionare, die das Evangelium in aller Welt verkündigen. (Darüber hinaus besitzen gerade in westlichen Ländern viele Menschen eine eigene Bibel und könnten sich selbst informieren.) Und selbst in der Drangsalszeit, wo die Gerichte Gottes ihren Höhepunkt erreichen, löscht Gott nicht einfach alle ungehorsamen Menschen mit einem Schlag aus, sondern gibt ihnen durch die allmähliche Steigerung der Gerichte die Chance umzukehren. Doch was wird ihre Reaktion sein? V.21 verrät es: Sie taten nicht Buße! Wer kann da noch sagen, dass Gott ungerecht ist, wenn er das Böse bestraft?


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