Offenbarung 8

Dez 16

Heutige Bibellese:

Sacharja 14,1-21 / Offenbarung 8,1-13 / Psalm 135,1-21 / Sprüche 29,24-25


Die Öffnung des sechsten Siegels hatte zu gewaltigen Umwälzungen auf der Erde geführt und die Menschen in Entsetzen und Schrecken versetzt. Dann entstand eine Pause, bis die 144.000 aus Israel versiegelt waren. Auf die Öffnung des siebten Siegels folgt eine weitere Pause, ein halbstündiges Schweigen im Himmel (V.1). Es treten sieben Engel hervor (vgl. Mt 13,39.41.49; 24,31), und zwar besondere: Engel, die vor Gott stehen (V.2). Als dem Zacharias im Tempel ein Engel erschien, stellte er sich ebenfalls so vor: „Ich bin Gabriel, der vor Gott steht“ (Lk 1,19). Die sieben Engel, die hier mit sieben Posaunen erscheinen, besitzen das gleiche Vorrecht. Mit dem Blasen dieser Posaunen leiten sie die nächsten Gerichte über die Erde ein (V.7ff).

Zuvor wird jedoch noch ein anderer Engel betrachtet (wohl eine symbolische Darstellung des Herrn Jesus), der sich an den goldenen Altar stellte und ein goldenes Räucherfass hatte. Er brachte zunächst viel Räucherwerk dar, um damit die Gebete der Heiligen als Wohlgeruch vor Gott aufsteigen zu lassen. Andererseits nahm er auch Feuer von dem Altar und warf es auf die Erde. Das Gold des Räucherfasses und des Altars weisen beide auf die Vorzüglichkeit Gottes hin. Sowohl die am Altar aufsteigenden Gebete der Heiligen als auch das im Gericht herabfallende Feuer stehen beide in Übereinstimmung mit der göttlichen Gerechtigkeit.

Nach der vierten Posaune wird durch einen Adler (vgl. Mt 24,28) mit lauter Stimme und einem dreifachen „wehe“ vor den nächsten Posaunengerichten gewarnt – die im folgenden als „Wehe“ bezeichnet werden (9,12; 11,14). Diese Warnung richtet sich an diejenigen, die „auf der Erde wohnen“, d.h. keine Beziehung zu Gott haben. Ihr Denken und handeln ist völlig irdisch gesinnt, im Gegensatz zu der himmlischen Berufung der Christen, die eine himmlische Hoffnung besitzen und entsprechend himmlisch gesinnt sind (bzw. sein sollten).


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