Judas
Heutige Bibellese:
Esra 3,1-5,1 / Judas 1-25 / Psalm 125,1-5 / Sprüche 29,1
Der Judasbrief ähnelt sehr 2.Pt 2,1-3,14. In beiden Briefen wird auf böse Menschen aufmerksam gemacht, die sich in die Gemeinde einschleichen, und beide offenbaren den wahren Charakter dieser gottlosen Irrlehrer und erwähnen das ihnen bevorstehende Gericht. Und beide benutzen die Warnungen vor dem Bösen, um die Glaubenden zum Festhalten am Guten und zu geistlichem Wachstum anzuspornen.
Judas schreibt an „Gerufene“, die in Gott, dem Vater, geliebt und in Jesus Christus bewahrt sind. Selbst wenn es dem Bösen gelingt, in die Gemeinde einzudringen, so dürfen die Heiligen doch wissen, dass Gott sie weiterhin liebt und Jesus Christus sie bewahrt. Was für eine Ermutigung, Sicherheit und Stärke in schwerer Zeit!
Judas fordert dazu auf, keine Abstriche an der Wahrheit zu machen, sondern für den Glauben zu kämpfen (V.3)! Gott hat Evangelisten berufen, um Menschen zum Glauben zu führen, Hirten und Lehrer, um im Glauben zu unterweisen. Deshalb könnte man denken, dass auch der Kampf für den Glauben nur von besonders begabten oder ausgebildeten Glaubenden geführt werden müsse. Doch hier lernen wir, dass wir alle dazu aufgefordert sind! Der Glaube ist sehr kostbar, er beinhaltet alles, was wir über Gott und Jesus Christus wissen. Nur wenn der Glaube „gesund“ ist, geht es dem Glaubenden gut. Deshalb muss er um jeden Preis unversehrt festgehalten und verteidigt werden! Judas führt nicht näher aus, wie das zu geschehen hat. Das erfahren wir an anderer Stelle (die Bibel ist als Ganzes eine Einheit): nicht mit fleischlichen Waffen, sondern mit Sanftmut und Milde (2.Kor 10,4; 2.Tim 2,24-25).
Allerdings zeigt Judas am Ende des Briefes (V.20-21), wie wir uns im Glauben stärken sollen, was ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für den Kampf ist. Doch wir haben nicht nur für den Glauben zu kämpfen, uns selbst auf ihn zu erbauen (V.20), sondern auch alles dafür zu tun, um diejenigen zu retten, die bereits in Verunreinigungen und Verderben gefangen sind (V.22-23). Und wenn all diese Bemühungen an unseren Kräften zehren, dann dürfen wir auf die Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt Gottes blicken und uns daran erinnern, dass er uns durch Jesus Christus vor dem Straucheln bewahren und tadellos vor seine Herrlichkeit zu stellen vermag (V.24-25)!