3.Johannes

Dez 05

Heutige Bibellese:

Esra 1,1-2,70 / 3.Johannes 1-15 / Psalm 124,1-8 / Sprüche 28,27-28


Obwohl der 3. Johannesbrief sehr kurz ist, enthält er so wichtige Belehrungen, dass der Heilige Geist es für nötig erachtet hat, ihn dem Wort Gottes hinzuzufügen. Er ist an Gajus adressiert, einen Mann, der Gastfreundschaft übte und nicht müde wurde, Gutes zu tun. Vor allem aber zeichnete er sich durch geistliches Wohlergehen aus (V.2). Welchen Stellenwert messen wir dem geistlichen Wohlbefinden bei? Bei der Frage: „Wie geht’s?“ denken wir automatisch an das körperliche Befinden. Wenn wir jemandem Gutes wünsche, dann oft körperliche Gesundheit. Doch wann wünscht man anderen einmal „geistliche Gesundheit“ bzw. erkundigt sich nach jemandes Seele?

Johannes wusste von Gajus geistlichem Wohlergehen, weil andere ihm bezeugt hatten, dass er an der Wahrheit festhielt und in der Wahrheit lebte. Was in uns ist, wird nach außen sichtbar; es prägt unser Verhalten, unser Leben. Im zweiten Brief hieß es noch, dass Johannes sich sehr freute, dass Kinder der Frau in der Wahrheit wandelten. Hier sagt er sogar, dass er keine größere Freude hätte. Könnte Johannes sich über Sie freuen? Das Leben eines Christen sollte immer von Licht statt Finsternis, von Wahrheit statt Irrtum gekennzeichnet sein.

Mit Blick auf die Gastfreundschaft, die Gajus sogar Fremden gegenüber übte, stellt Johannes fest, dass wir alle schuldig sind, Brüder aufzunehmen, die für Jesus unterwegs sind und für ihren Dienst an den Heiden auf deren Unterstützung verzichten (V.7-8) – die also dem Beispiel des Paulus folgen (2.Kor 11,7-10). (Gastfreundschaft ist in dieser Beziehung keine Tugend, sondern eine Pflicht!)

Im zweiten Brief warnte Johannes davor, jemanden ins Haus aufzunehmen, der die Wahrheit über Jesus Christus nicht brachte (2.Joh 9-10), um nicht das geringste Bisschen an Identifikation mit einem solchen Irrlehrer zu zeigen. Hier geht es gerade darum, Brüder, die der Wahrheit dienen und sie verkündigen, aufzunehmen, um dadurch selbst Mitarbeiter der Wahrheit zu werden (V.8)! Dadurch kann man an deren Dienst teilhaben, auch wenn man selbst die entsprechende Gabe nicht bekommen hat!

Auffallend ist noch, dass die Botschaft den Verkündiger beglaubigt und nicht irgendwelche „akademischen Abschlüsse“, auf die wir uns in heutiger Zeit so gerne verlassen. Prüfstein ist die Wahrheit (die rechte Lehre über Jesus Christus; 2.Joh 9), und nicht ein durch Menschen ausgestelltes Zertifikat oder menschliche Ordination.


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