2.Johannes

Dez 04

Heutige Bibellese:

Daniel 11,36-12,13 / 2.Johannes 1-13 / Psalm 123,1-4 / Sprüche 28,25-26


Sowohl das Johannesevangelium als auch die drei Briefe des Johannes nennen den Namen des Autors nicht. Dennoch besteht kein Zweifel daran, dass Johannes der Autor war. Der Stil ist in allen vier Werken der gleiche. Dass der Autor (außer in der Offenbarung, die ebenfalls von ihm stammt) nicht genannt wird, lässt sich mit dem überragenden Inhalt seiner Schriften erklären. Es geht um keinen Geringeren als „den Sohn des Vaters“, in dem Gott selbst sich offenbart. Angesichts solcher Herrlichkeit und Hoheit tritt der menschliche Schreiber völlig in den Hintergrund.

In den ersten Versen dieses Briefes wird große Betonung auf die „Wahrheit“ gelegt und der Brief selbst gibt Anweisungen, wie die Wahrheit ggf. zu verteidigen ist. Johannes liebte die Briefempfänger in Wahrheit und ebenso alle, die die Wahrheit erkannt hatten (V.1), und das um der Wahrheit willen (V.2). In einer Welt, wo die Mehrzahl die Wahrheit Gottes nicht kennt oder nicht achtet, kann es nötig sein, für die Wahrheit zu leiden. Doch hier ist das Thema, um der Wahrheit willen zu lieben. Natürliche Liebe ist oft parteiisch. Unsere Liebe sollte aber von Wahrheit gekennzeichnet sein, d.h. unduldsam gegenüber Bösem und Irrtümern (vgl. auch V.10).

Vers 2 macht zwei Aussagen über die Wahrheit: 1. sie bleibt in uns und 2. sie wird mit uns sein in Ewigkeit. Diese Aussagen werden klarer, wenn wir uns daran erinnern, was Johannes an anderen Stellen bezeugt hat: „der Geist ist die Wahrheit“ (1.Joh 5,6) und Jesus sagte von sich selbst: „ich bin die Wahrheit“ (Joh 14,6). Der Heilige Geist wohnt und bleibt in jedem Glaubenden (Joh 14,17; 1.Kor 6,19) und damit auch die Wahrheit. Doch die Wahrheit wird auch mit uns sein in Ewigkeit, weil Jesus die personifizierte Wahrheit ist und er selbst verheißen hat, alle Tage bei uns zu sein (Mt 28,20). Jesus selbst als die Wahrheit ist der Maßstab, an dem wir jede Lehre und Sache prüfen müssen (vgl. V.7.9). Und der Geist, der ebenfalls Wahrheit ist, schärft uns die Sinne dazu.

Dann haben wir noch das Wort Gottes, das ebenfalls Wahrheit ist (Joh 17,17). Allerdings liegt es in unserer Verantwortung, inwieweit das Wort der Wahrheit in und mit uns ist und uns in dieser Welt vor Betrug und Irrtum schützen und bewahren kann.


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